: "Für oder gegen die Repression!"
■ betr.: "Vom Wachhund zum Partner", taz vom 3.4.92, "Widerliche Sprüche", taz vom 28.3.92
betr.: „Vom Wachhund zum Partner“, Kommentar von Zafer Senocak, taz vom 3.4.92, „Widerliche Sprüche“, Kommentar von Jürgen Gottschlich, taz vom 28.3.92
Die Kurdenfrage in der Türkei ist ein kontroverses Thema, die Verhältnisse sind kompliziert, die Übergänge haben keine klaren Linien. Das Thema als solches bedarf eines Fingerspitzengefühls und eines klaren Kopfes, um angefaßt zu werden. [...]
Wie war das nochmal mit Demirel, diesen ehrwürdigen Greis, der am eigenen Leib erfahren mußte, wie brutal die Junta in der Türkei war, der Arme. Er mußte seine Lieblingsrolle Landesvater für mehrere Jahre entbehren und seine Geschäfte über Strohmänner abwickeln. Eben dieser ehrenwerte Mann ist wieder da. Er ist willig, der Türkei eine demokratische Fassade zu verpassen, sogar den Menschen gezügeltes Kritikrecht und Oppositionsfreiheit einzuräumen — wenn da die Kurden nicht wären, die nach dem Unantastbaren greifen.
Um des Friedens willen sollte der Eigentümer den Dieb nicht stören? Mord nicht Mord nennen, um den Bluthund Militär nicht zu verärgern? Ist es so, meine Damen und Herren Kommentatoren? Wenn man sich äußert, gibt es nur eine Haltung: Für oder gegen die Repression! Ansonsten: Eierkuchen fressen und schweigen. Apo Sayan, Berlin
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen