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Munitionsdepot bei Eriwan brennt

Moskau (afp/ap) — Ein Brand in einem Munitionsdepot der GUS-Armee unweit der armenischen Hauptstadt Eriwan hat in der Nacht zum Donnerstag eine Welle schwerer Explosionen ausgelöst. Den ganzen Tag über explodierten pro Minute weiter 15 bis 20 Artilleriegeschosse, die zum Teil kilometerweit geschleudert wurden. Über 300.000 Bewohner der umliegenden Dörfer wurden evakuiert. Sieben Menschen seien verletzt worden, berichtete 'Itar- Tass‘. Die russische Nachrichtenagentur schreib weiter unter Berufung auf eine Radioansprache des armenischen Parlamentspräsidenten Papkjen Araksjan, in dem Depot seien keine chemischen oder atomaren Waffen gelagert worden. Sieben Menschen seien verletzt worden. Araksjan forderte gestern morgen die Bevölkerung über Fernsehen auf, Ruhe zu bewahren. Er schloß nicht aus, daß der Brand mit den armenisch-aserbaidschanischen Kämpfen um die Region Berg-Karabach zusammenhängen könne. Ein Sprecher der GUS-Streitkräfte hielt einen Brandanschlag armenischer Extremisten für möglich. Die armenischen Behörden forderten den russischen Präsidenten Boris Jelzin inzwischen auf, für den Schaden geradezustehen. Jelzins Vertrauter Gennadi Burbulis sicherte Eriwan Soforthilfe zu. Der armenische Republikchef Lewon Ter-Petrossjan brach einen Besuch in Griechenland ab und reiste nach Eriwan zurück.

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