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Afghanen „im Prinzip“ einig

Genf (dpa) — UNO-Generalsekretär Butros Ghali hat am Freitag einen neuen Plan für eine friedliche Lösung des Afghanistan-Konfliktes vorgelegt. Darauf haben sich die Bürgerkriegsparteien „im Prinzip“ verständigt, sagte er.

Der Plan sieht vor, daß ein 15köpfiger überparteilicher Rat zunächst die Macht im Lande übernehmen soll, bis eine Übergangsregierung eingesetzt wird. Gegenwärtig seien „intensive Konsulationen“ über die Zusammensetzung des Rates im Gange. Sobald der Rat im Amt sei, würden alle Feindseligkeiten eingestellt, eine Generalamnestie verkündet, alle wichtigen Straßenverbindungen wieder geöffnet und Garantien für Sicherheit und Eigentum aller Afghanen sowie für die Einhaltung der Menschenrechte gegeben.

Nach UNO-Angaben basiert diese Eingung auf dem Friedensplan, den der UN-Vermittler Benon Sevan zu Beginn dieser Woche mit den Bürgerkriegsgegnern ausgehandelt hat. In den nächsten Wochen soll ein Treffen mit Vertretern aller relevanten Gruppierungen einberufen werden. Ort und Zeitpunkt seien noch nicht bestimmt, sagte Butros Ghali. Es sollten internationale Garantien gegeben werden, damit der Rat verantwortungsvoll arbeiten könne. Der gesamte Prozeß werde auch die über fünf Millionen Flüchtlinge, die sich in Pakistan und im Iran aufhalten, ermuntern, in ihre Heimat zurückzukehren. Butros Ghali appellierte „in dieser äußerst wichtigen Etappe“ an alle Afghanen, die Streitigkeiten zu beenden „und die Wunden heilen zu lassen“.

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