piwik no script img

Schwaetzer sucht nach Bauland

■ Hauseigentümer-Verband: Es gibt keine Wohnungsnot/ Höhere Mieten im Osten verlangt

Bonn/Berlin (dpa/taz) — Die Gemeinden sollen verpflichtet werden, bei der Ausweisung von Gewerbeland zugleich entsprechendes Bauland für Wohnungszwecke auszuweisen. Sie werde darauf bei der Konferenz der Länderbauminister im Mai dringen, erklärte Bundesbauministerin Irmgard Schwaetzer (FDP) am Dienstag. Angesichts der Verdoppelung der Baulandpreise seit 1989 müßten die Anstrengungen der Bauland-Mobilisierung verstärkt werden. Außerdem kündigte sie an, daß die „Städtebauliche Entwicklungsmaßnahme“ als kommunales Instrument für die Bereitstellung von Bauland als Dauerrecht in das Baugesetzbuch übernommen werden soll.

Der Zentralverband der Deutschen Haus-, Wohnungs- und Grundeigentümer hat noch für 1992 eine Erhöhung der Grundmiete im Osten um eine Mark pro Quadratmeter gefordert. Vizegeschäftsführer Volker Bielefeld sagte am Dienstag: „Wir wollen in Anpassung an die Einkommensentwicklung noch in diesem Jahr eine Mietanpassung.“ Diese Erhöhung um „etwa 15 bis 20 Prozent“ ist nach Ansicht Bielefelds notwendig, weil die Mieten „derzeit die Kosten nur zu einem Drittel decken“. Man könne es den Vermietern nicht auf Dauer zumuten, diese Differenz aus der eigenen Tasche zu zahlen. Die Diskussion über Mietpreis-Begrenzungen müsse aufhören. Vielmehr solle man die Mieten zulassen, „die wirtschaftlich erforderlich und kostendeckend sind“.

Eine Wohnungsnot gebe es in Deutschland nicht, behauptete Bielefeld. „Wohnungswünsche allein sagen nichts über einen Notstand aus.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen