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Umladen der „Cito“ im Emder Hafen verzögert

■ Transportunterlagen für Sonderabfall fehlen noch

Das Umladen der Giftmüllfracht vom dänischen Frachter „Cito“ auf Binnenschiffe im Emder Hafen hat sich verzögert. Ein Sprecher der Hafenbehörde sagte, für den Weitertransport fehlten noch mehrere Unterlagen. Ohne diese Papiere würde die Fracht nicht umgeladen, da die in Sichtweite der „Cito“ liegenden Binnenschiffer befürchteten, sie könnten auf dem Giftmüll „sitzenbleiben“.

Inzwischen liegt eine Ausnahmegenehmigung für den Umschlag von Sonderabfall vor, der normalerweise im Emder Hafen nicht gestattet sei. Nunmehr fehle jedoch noch eine abfallrechtliche Transportgenehmigung mit einem Entsorgungsnachweis für die Ladung. Dieser Nachweis müsse in Rheinland-Pfalz ausgestellt werden.

Die insgesamt 950 Tonnen bleiverseuchter Batterie- und Transformatorenschrot der Blei- und Silberhütte Braubach bei Koblenz sollten ursprünglich am Mittwoch auf zwei bis drei Binnenschiffe umgeladen und danach zurück zum Verursacher in Rheinland Pfalz gebracht werden. Die Braubacher Hütte wie auch der Mutterkonzern, die Metallgesellschaft in Frankfurt, hatten sich zur Rücknahme und Entsorgung des Giftmülls verpflichtet. Zuständig für die Entsorgung ist die Lehnkering Montan Transport AG (Duisburg), ebenfalls ein Tochterunternehmen der Metallgesellschaft.

Die „Cito“ hatte den deutschen Giftmüll nach Ägypten bringen sollen, wo er in einem Zementwerk verbrannt werden sollte. Die dortigen Behörden hatten jedoch nach Warnungen durch Greenpeace die Einfahrt in den Hafen von Alexandria verweigert. Die „Cito“ hatte daraufhin Kurs auf Emden genommen und war nach anfänglicher Weigerung der Emder Behörden schließlich am Freitag abend in Begleitung des Greenpeace- Schiffes „Solo“ in den Emder Hafen eingelaufen. Mitverantwortlich für den Exportversuch ist nach Greenpeace-Angaben die südbadische Maklerfirma Taurus Umwelttechnik, die angeblich insgesamt 20.000 Tonnen des Materials nach Ägypten schaffen wollte. Im Zusammenhang mit diesem Transport wurde nach eigenen Angaben mittlerweile die Staatsanwaltschaft Koblenz aktiv. dpa

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