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Das „Astoria“ bleibt vorerst geschlossen

■ Konkursverwalter nahm Arbeit auf

Als gestern nachmittag der Mann vom Vorverkauf ins Bremer Veranstaltungszentrum Astoria kam, um an seinen Arbeitsplatz zu gehen, da kam er nicht mehr rein — das Schloß war ausgetauscht. Das Vorverkaufsbüro bleibt vorerst geschlossen, der Konkursverwalter, der Bremer Anwalt Ahrend Voigt, saß mit dem Vertreter der Hausbesitzer, Klaus Terasa, und Anwälten zusammen und versuchte, sich einen Überblick über die Lage zu verschaffen. (vgl. taz 29.4.)

Für den Donnerstag abend ist „Tanz in den Mai“ angekündigt. Aber selbst ob diese Veranstaltung stattfinden wird, war am Mittwoch um 19 Uhr noch offen. „Wir wissen ja nicht, ob das, was im Programm angekündigt ist, wirklich vertraglich vereinbart ist“, meinte Terasa. Andererseits würde eine längere Veranstaltungs-Pause den Namen des Veranstaltungszentrums ruinieren.

Für den Frankfurter Immobilien-Besitzer Dr. Salomon Korn ist ein Astoria-Betrieb durch seinen Bremer Vertreter Terasa nur eine „Zwischenlösung“. Zunächst müsse man „sehen, wie groß der Schaden ist“ und eine „Bestandsaufnahme“ machen, meinte Korn. Auch die Frage, ob Achim Grunert als „Berater“ des neuen Astoria-Betriebes fungieren könne, sieht Korn als „offene Geschichte“ an. Die „Zukunft von Herrn Grunert“ insgesamt sei ja „offen“. Er habe „ein unglaubliches Lehrgeld gezahlt“, will sich aber seine gute Laune nicht verderben lassen: „Den langen Atem haben wir.“

Die Schuldzuweisungen gehen derweil hin und her. Aus Kreisen der Astoria-Betreiber wird darauf verwiesen, daß die großen Gläubiger wie Sparkasse, Beck&Co und auch der Immobilienbesitzer mit 2 Millionen Mark die unerwarteten Kosten durch die Bauverzögerung locker hätten ausgleichen können, wenn sie das Astoria hätten retten wollen. Bei Beck&Co aber, so hat sein Steuerberater Aust die drängenden Handwerker noch im März wissen lassen, werde man eventuell nachschießen, wenn Grunert ausscheide. Trotz des guten Verhältnisses zwischen Grunert und dem Beck-Geschäftsführer Hattig überlasse Hattig die Entscheidung der übrigen Geschäftsführer-Ebene. Am 27.3. sollte es angeblich einen entscheidenden Verhandlungstermin geben.

Beck-Verkaufsleiter Rolf Hausmann dementiert das energisch: „Ohne wenn und aber“ sei klargestellt worden, daß es keine „ergänzenden Leistungen“ geben werde; es könne „niemals der Eindruck entstanden sein, daß wir auch nur darüber nachdenken“.

Wenn das stimmt und die Geschichten über die Verhandlungen mit Beck&Co erfunden sind, dann hätte Grunert bzw. sein Steuerberater die Handwerker belogen, um den Konkurs wissentlich hinauszögern.

K.W.

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