Halb Wilmersdorf liegt im Grünen

■ Nur ein Viertel der Fläche Wilmersdorfs ist bebaut/ Tummelplatz vieler Religionsgemeinschaften

Wilmersdorf ist grüner, als sich das manch schwarzer Politiker vorstellt. Fast die Hälfte des Bezirks wird vom Grunewald in Beschlag genommen, bebaut ist nur ein Viertel der Gesamtfläche. In Wilmersdorf mischen sich Natur [oder der Rest, der noch danach aussieht, säzzer], großstädtische Mietshausquartiere und Villenviertel. Elf Seen und fünf Naturschutzgebiete kann der Bezirk aufweisen.

Mit rund 140.000 Einwohnern gehört Wilmersdorf zu den kleinen Berliner Bezirken. Neben der gleichnamigen Altstadt werden vom Rathaus am Fehrbelliner Platz die Altstadtviertel Halensee, Schmargendorf und Grunewald verwaltet. Im Jahr 1293 wurde Wilmersdorf das erstemal urkundlich erwähnt, 1906 bekam es das Stadtrecht verliehen, vierzehn Jahre später wurde es als neuter Verwaltungsbezirk Groß-Berlins eingemeindet. Heute wohnen nur 6,9 Prozent der Berliner in Wilmersdorf. Die Zahl der Arbeitslosen und Sozialhilfeempfänger liegt weit unter Landesdurchschnitt. Jeder neunte Wilmersdorfer ist unter 20 Jahre alt, jeder zweite über 45.

Aufgrund der Citylage gibt es in Wilmersdorf nicht nur besonders viele Galerien, Museen, Bars und Restaurants, sondern auch mehr Gotteshäuser als anderswo. Dazu zählen auch eine islamische Moschee und die Kirche der »anthroposophischen Christengemeinschaft«.

Bei den BVV-Wahlen 1989 wurde die CDU mit 39,5 Prozent stärkste Partei und konnte den Bezirksbürgermeister stellen. In der BVV verfügen SPD (31,5) und AL (16,6 Prozent) jedoch über die absolute Mehrheit. Während die SEW nur 0,5 Prozent erzielte, konnten die »Republikaner« mit 5,7 Pozent zwei Sitze ergattern. Die FDP bekam 4,99 und verpaßte wegen elf fehlender Wählerstimmen den Einzug in die BVV. mize