Linksdruck

Als erste Verlagsneugründung nach der Wende (Januar 1990) erschien der Verlag des Ostberliner Exjournalisten Christoph Links gleich mit neun Titeln auf der Frankfurter Messe: Großgeschrieben wurden die Stalinismus-Aufarbeitung und die sozialpolitische Situation in der gerade zusammenbrechenden DDR. Das politische Sachbuch als primäres Standbein fand mit Titeln wie Rechtsradikalismus im vereinten Deutschland oder Keine Opposition · Nirgends? über die Standpunkte der Linken seine Fortsetzung. Die LinksDrucker beschreiten geschickt den Weg zwischen Massengeschmack (Ein bißchen Männerhaß steht jeder Frau) und Meinungsmache (Treuhand-Poker und Mieten-Report). Nun ist eine kulturgeschichtliche Reihe (z.B. über Berliner Straßen ) hinzugekommen. Im Unterschied zu bereits wieder verschwundenen Ostverlagen kümmerte man sich von Anbeginn um ein Vertriebssystem. Rund achtzig Prozent des Umsatzes wird in den westlichen Bundesländern erzielt. nana