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Verhandlungsmarathon in der Metallindustrie

Karlsruhe (dpa/ap) — Der Kreis der Verhandlungspartner im Metall- Tarifkonflikt wurde gestern immer intimer: am Nachmittag trafen sich der Verhandlungsführer der Metall- Arbeitgeber, Dieter Hundt, und IG- Metall-Bezirksleiter Walter Riester zu einem Gespräch unter vier Augen. Hundt sprach von einer „ganz entscheidenden Runde“. Danach müsse sich „vorentscheiden“, ob eine Lösung im Tarifkonflikt der Metallindustrie zu finden sei. Er sei momentan „weniger optimistisch als vor 24 Stunden“. Riester hatte zuvor die Auffassung vertreten, daß man noch nicht in die entscheidende Phase eingetreten sei. Man könne aber davon ausgehen, daß es ein komplizierter Abschluß werde.

Die Verhandlungsrunde unmittelbar vor Ablauf des von der IG Metall für Sonntag um 24.00 Uhr gesetzten Ultimatums zur Vermeidung eines Streiks hatte am Samstag nachmittag begonnen und war nach drei Stunden auf Sonntag morgen vertagt worden. Auch der IG-Metall-Vorsitzende Franz Steinkühler und der Präsident des Arbeitgeberverbands Gesamtmetall, Hans-Joachim Gottschol, waren am Sonntag nach Karlsruhe geeilt. Nach den anderen Bezirken der IG Metall hatten am Samstag auch die aus Berlin, Bayern und an der Küste beim Frankfurter Gewerkschaftsvorstand beantragt, das Scheitern der Verhandlungen zu erklären und die Mitglieder in Urabstimmungen nach ihrer Streikbereitschaft zu fragen. Auch deshalb galten die Gespräche im traditionellen Pilotbezirk Nordwürttemberg/ Nordbaden mit seinen rund 700.000 Beschäftigten als letzte Chance einer Einigung ohne Arbeitskampf.

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