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TV-Werbeboom hält an

■ Private Sender bauen ihre Führungsposition aus

Bonn/Hamburg (dpa/vwd) — Die privaten Fernsehsender haben bereits im vergangenen Jahr die TV- Werbung beherrscht und mit 55 Prozent Anteil am TV-Werbekuchen von 3,7 Milliarden DM den öffentlich-rechtlichen Veranstaltern nur noch 45 Prozent übriggelassen. Im ersten Quartal dieses Jahres verlor die ARD am stärksten (20 Prozent ihres Werbevolumens), das ZDF hielt sich konstant. Da RTLplus und Sat.1 bereits mit Spots stark ausgelastet sind, verlagert sich das Werbewachstum nun zu den kleineren kommerziellen Sendern wie Pro7 und Tele5.

Wie der Zentralausschuß der Deutschen Werbewirtschaft (ZAW) mitteilt, blieben die Tageszeitungen im Jahre 1991 mit knapp 8,4 Milliarden DM der größte Block im Werbebereich — aber nur mit einem Zuwachs von 3,9 Prozent, während die Werbung im Fernsehen, dem zweitgrößten Werbebereich, mit plus 29,6 Prozent am stärksten gegenüber 1990 zunahm. Das Gesamtvolumen aller Werbeinvestitionen — inklusive der Herstellung der Werbemittel und der Gehälter — soll 1992 um fünf Prozent auf 44,5 Milliarden ansteigen.

Nach einer Studie der Verlagsgruppe Bauer sind die Werbeinvestitionen im gedruckten und elektronischen Bereich von Januar bis März 1992 bereits um 16 Prozent auf fast 4,5 Milliarden Mark gestiegen. Die Publikumszeitschriften erreichten dabei nur ein Werbewachstum von vier Prozent, während bei der TV- Werbung im ersten Quartal ein Plus von 32 Prozent zu verzeichnen war. Der Anteil der Printmedien am Werbekuchen sank von 62 auf 58 Prozent ab.

Stimulierend — so die ZAW — habe 1991 die Vereinigung Deutschlands auf den Werbemarkt gewirkt, während der Golfkrieg Werbeaktivitäten einzelner Branchen wie im Bereich der Luftfahrt gedämpft habe. 1991 waren die Autohersteller wie im Vorjahr die Branche mit den größten Medieninvestitionen. Es folgen die Handelsorganisationen, die Massenmedien und die Schokoladen- und Süßwarenindustrie. Die größten Zuwächse verzeichnete die Werbung für Unterhaltungselektronik.

Nach der Werbung in Tageszeitungen und im Fernsehen rangierte 1991 an dritter Stelle die direkte Werbung per Post, gefolgt von der in Publikumszeitschriften, Anzeigenblättern, Adreßbüchern, Hörfunk, Außenwerbung, Wochen- und Sonntagszeitungen, Filmtheatern und Zeitungsbeilagen.

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