: HEUTE IN DER ANGESTELLTENKAMMER: Israel/Palästina: Gegen Klischees
Er setzt sich schon seit Jahrzenten ein gegen die Kreuzzügler bei Israelis und bei Arabern: als Hochschullehrer, Journalist, Knesset- Abgeordneter: der Israeli Uri Avnery. Heute ist er zu Gast in Bremen, auf Einladung der Kinderhilfe Palästina, des Bildungswerkes für Umwelt und Kultur und der Deutsch-Palästinensischen Gesellschaft. Titel der Diskussionsveranstaltung heute abend: „Israel / Palästina — auf dem Weg zum Frieden?“
Avnery, 1923 in Beckum geboren, übrigens Klassenkamerad von Rudolf Augstein, mußte 1933 nach Palästina emigrieren und kämpfte ab 1938 im Untergrund in Begins berüchtigter Gruppe 'Irgun' gegen britische Mandatstruppen und gegen Arabische Stoßtrupps. Avnery war seit 1948 ein offener Anwalt der israelisch- palästinensischen Zweistaatenlösung, wofür ihn die Ben-Gurion- Regierung als Feind Nr. 1 brandmarkte. Für die „Haolam Hazeh“ (Neue Kraft), die erste Partei, die einen palästinensischen Staat befürwortete, wurde Avnery in die Knesset gewählt. Als er 1982 die Kampflinien des vom israelischen Militär belagerten Beirut überschritt und sich mit Arafat traf, war das eine ziemliche Sensation. Avnery war Vizepräsident der ersten nicht kommunistischen jüdisch-arabischen Partei und arbeitet seit 1990 als freier Schriftsteller und Journalist.
Schon 1947 schrieb er einen Aufruf zu einem Bündnis der arabischen und jüdischen Nationalbewegung; offiziell boykottiert wurde sein Buch „Die andere Seite der Münze“, 1950, über seine Kriegserfahrungen; in „Das Hakenkreuz“ analysiert er 1950 die Nazibewegung in Deutschland und Gefahren des Faschismus in jeder Gesellschaft, einschließlich Israel. taz
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