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'Pana‘ vorm Kollaps

■ Panafrikanische Nachrichtenagentur droht an Zahlungsmoral der Mitgliedsstaaten zu scheitern

Dakar/Hamburg (dpa) — Von der Weltöffentlichkeit weitgehend unbemerkt, zerbricht derzeit in Afrika der Traum zahlreicher Politiker von einer neuen Welt-Informationsordnung. Der Versuch der Organisation Afrikanischer Einheit (OAU), durch eine eigene Nachrichtenagentur ein Gegengewicht zum Monopol westlicher Medien zu schaffen, steht vor dem Scheitern.

Afrikas bisher einziges derartiges Medien-Unternehmen, die in Dakar (Senegal) ansässige Panafrikanische Nachrichtenagentur ('Pana‘), befindet sich nach kaum zehn Jahren Existenz am Rande des Kollaps'. Denn seit das multinationale Informationszentrum am 25.Mai 1983 die erste Depesche über den Ticker schickte, krankt es an der mangelnden Zahlungsmoral seiner Mitglieder.

Die Schulden bei Post- und Telekommunikationseinrichtungen erreichten schnell sechsstellige Summen. Tagelange Sendeausfälle durch Telefonsperren wegen unbezahlter Rechnungen waren nichts Ungewöhnliches. 'Pana‘-Generaldirektor Auguste Mpassi-Muga funkte angesichts der desolaten Finanzlage immer wieder SOS. Ende vergangenen Jahres verordnete er zahlreichen Mitarbeitern, die teilweise schon seit über acht Monaten kein Gehalt mehr erhalten haben, einen Zwangsurlaub. Die Zahl der Sendestunden wurde wochentags von zwölf auf sieben und am Wochenende von sechs auf vier Stunden reduziert.

Von den 38 afrikanischen Staaten, die das OAU-Gründungsstatut von 1979 ratifiziert haben, hatten bis Mitte 1988 lediglich vier ihre Beiträge voll bezahlt. Die ausstehenden Beiträge summieren sich auf mittlerweile mehr als 18 Millionen Dollar. Deshalb hat die OAU als Eigentümerin Ende April eine multinationale Arbeitsgruppe mit der Prüfung einer Privatisierung der Agentur beauftragt. Ihre Analyse soll bis August dem OAU-Sekretariat vorliegen. Quasi als Nothilfe haben acht OAU-Staaten jetzt auf einer Krisensitzung wenigstens fürs erste das Überleben gesichert und Beiträge von 1,5 Millionen Dollar zugesagt.

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