: HEUTE IM WEHRSCHLOSS Pitch Shifter und mehr
Wie nichtig ist ein Menschlein vor den gewaltigen Maschinenbergen, wie lächerlich ist ein Anbrüllen gegen den Lärm einer Fabrikhalle. Fließbandarbeiter können davon vermutlich ein Lied singen, welches sich ungefähr anhören wird wie die Musik von Pitch Shifter, gegründet 1989 in Nottingham: Disharmonische Metal-Riffs, hypnotisch ausgewalzt und industriell gehämmert, die menschliche Stimme kaum mehr als ornamentales Beiwerk der kurzen, rabiaten Songs. Die Lieblinge von John Peel, oft verglichen mit Bands wie Godflesh oder Big Black, sind nun zum ersten Mal auf dem europäischen Festland zu sehen.
Heute abend im Wehrschloß werden sie unterstützt von Sonic Violence. Die vor sechs Jahren gegründete Band ist mit zwei Bassisten ungewöhnlich besetzt. Sie schlägt ebenfalls in die Industrial- Grind-Kerbe, legt aber dennoch Wert auf anspruchsvolle Texte. Im ungewohnten Kurzhaar-Look werden sie ihre neue LP „Transfixion“ vorstellen.
Ein Hauch mehr Menschlichkeit ist von den schon für letzte Woche angekündigten Homburgern 2 Bad zu erwarten: Spielfreudiger Jazz-Core um Spermbird Lee Holis, dem ein Saxophon eine besondere Note verleiht. Die eigentlich vorgesehenen Holländer Kong werden dafür nächste Woche im Rahmen der Breminale zum Zuge kommen.
Interitus Dei, manch einem noch von dem letzten Bremer Off- Festival in Erinnerung, werden aber zunächst mit brutalerem Stoff einheizen: Die verhältnismäßig junge Bremer Formation bietet Experimentelles zwischen Doom und Industrial. Durchhaltevermögen ist also auf jeden Fall erforderlich. L.R.
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