: Giro d'Italia: „Coppino“ dreht auf
Berlin (taz) — Beim Giro d'Italia des letzten Jahres war der Italiener Franco Chioccioli über sich hinausgewachsen, hatte, einmal in Führung liegend, in den Bergen und beim Zeitfahren gleichermaßen imponiert und am Ende souverän gewonnen. Diesmal scheint die Konkurrenz den kleinen „Coppino“ schon abgeschrieben zu haben — zumindest der führende Miguel Induráin.
Ungerührt ließ der Spanier Chioccioli ziehen, als dieser sich mit seinen Landsleuten Roberto Pagnin und Marco Lietti auf der 11. Etappe von Montepulciano nach Imola vom Feld absetzte. Am Ende hatten die drei Ausreißer 2:24 Minuten Vorsprung vor der Gruppe um Induráin und Chiappucci. Mit den beiden Hauptfavoriten für den Gesamtsieg kam auch der Leipziger Uwe Ampler ins Ziel, der die schwere Bergankunft des Vortages gut verkraftet hatte.
Den Etappensieg holte sich Pagnin, Chioccioli rückte auf den neunten Rang des Gesamtklassements vor, hat aber immer noch rund dreieinhalb Minuten Rückstand zum Träger des Rosa Trikots, Miguel Induráin, der sich heute und morgen in den Dolomiten auf wüste Attacken seiner Verfolger gefaßt machen kann.
Gesamtwertung: 1. Miguel Induráin (Spanien) 49:12:50 Stunden, 2. Roberto Conti (Italien) 59 Sekunden zurück, 3. Claudio Chiappucci (Italien) 1:56, 4. Louis Herrera (Columbien) 2:02, 5. Marco Giovannetti (Italien) 2:07, 6. Andrew Hampsten (USA) 2:42, 7. Zenon Jaskula (Polen) 2:58, 8. Franco Vona (Italien) 2:59, 9. Franco Chioccioli (Italien) 3:26, 10. Gianni Faresin (Italien) 4:01, ...16. Ampler 5:31
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