: Schneller bauen
■ Niedersachsen will Umweltauflagen einschränken
Auch in Niedersachsen soll jetzt schneller gebaut werden. In einem von Sozial- und Umweltministerium gestern vorbereiteten Erlaß zur Beschleunigung des Wohnungsbaus wird festgelegt, daß für „ökologisch nicht wertvolle Bebauungsflächen“ kein sogenannter Grünordnungsplan nötig ist. Im Grünordnungsplan werden die Belange des Naturschutzes festgestellt. Durch den derzeitgen Grünordnungsplan, den die Kommunen erstellen müssen und der recht kostspielig sei, verzögere sich die Ausweisung von Bauland um bis zu einem Jahr, begründete Sozialminister Walter Hiller (SPD) den Erlaß, der kommende Woche unterschriftsreif sein soll.
Die umweltpolitische Sprecherin der Grünen-Fraktion, Marion Schole, widersprach: „Der Naturschutz ist nicht die Ursache für die Wohnungsnot.“ Sie sprach sich entschieden für die Beibehaltung des Grünordnungsplans aus.
In Niedersachsen fehlen nach Expertenmeinung rund 250.000 Wohnungen. Dafür wird nach Hillers Angaben eine Fläche von etwa 60 Quadratkilometern benötigt. Zur Zeit gebe es aber nur für ein Drittel der nötigen Wohnungen ausgewiesenes Bauland. Der Minister betonte, Niedersachsen habe im vergangenen Jahr 18.500 Wohneinheiten gefördert. Insgesamt sollen bis 1994 rund 63.000 geförderte Wohnungen gebaut werden, sagte Hiller. Dafür würden Bund und Land vier Milliarden Mark ausgeben. Dem Bund warf er vor, sich nur mit einem Drittel daran zu beteiligen. dpa
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