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HOCH-ZEIT FÜR DÄNISCHE MONARCHISTINNEN

Margrethe und ihr Volk

Kopenhagen (taz) — Glaube niemand, die DänInnen würden sich in dieser Woche noch für ihren Volksabstimmungsschreckschuß Richtung Brüssel oder schon für das Schicksal ihrer Fußballelf bei der Europameisterschaft in Schweden interessieren. Nein, etwas viel Bedeutsameres steht an, füllt Zeitungsseite auf Zeitungsseite, läßt Rundfunk und Fernsehen eine Sondersendung nach der anderen ausstrahlen. Allein die beiden Fernsehprogramme haben in den nächsten Tagen nach der möglicherweise unvollständigen Zählung durch den taz- Korrespondenten 20 Stunden und dreißig Minuten Sondersendungen vorgesehen. Die Abhandlung des Großereignisses in den laufenden Nachrichtensendungen natürlich nicht mitgerechnet.

Denn Königin Margrethe und ihr Prinz Henrik feiern Silberhochzeit. Und da darf das Land per Glotze live dabeisein. Zwei Stunden beim Galamittag, vier Stunden bei der feierlichen Kutschenfahrt durch die Hauptstadt, bei der Feier im Schloß und sogar bei einem 50minütigen aufregenden „Blick hinter die Kulissen“. Da wird natürlich die unvergeßliche Hochzeit vom 10.Juni 1967 noch mal ausgestrahlt, das Silberpaar gleich mehrfach interviewt, und auch beim vom Herrscherpaar gegebenen Volksfest darf das Volk, so nicht selbst anwesend, vor der Mattscheibe mitfeiern. Sieht man von Olympischen Spielen ab, hat bisher kein Ereignis in der dänischen Fernsehgeschichte die Schirme so satt gefüllt. Doch danach gilt es für die dänischen MonarchistInnen wieder zu warten. Längstens bis zur goldenen Hochzeit. Reinhard Wolff

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