: Unkalkulierbare Kosten für Umweltsanierung in Ostdeutschland
Berlin (dpa/taz) — Jede noch so vorsichtige Kostenprognose für die Sanierung der Umwelt in den neuen Bundesländern ist nach Einschätzung des Bundesverbandes Sonderabfallwirtschaft (BPS) leichtfertig. In seinem gestern veröffentlichten Jahresbericht schreibt der Verband, die früheren Berechnungen von voraussichtlich 200 Milliarden DM seien schon jetzt Makulatur: Der Umweltzustand sei fast überall schlimmer als angenommen.
Wie aus dem Bericht hervorgeht, wurden im Land Brandenburg von ursprünglich 2.000 wilden Kippen rund 1.500 geschlossen. In Mecklenburg-Vorpommern existieren 1.800 Altdeponien, von denen lediglich Schönberg dem Stand der Technik entspricht. In Sachsen-Anhalt mußten 1.000 Deponien geschlossen werden. Rund 50 Altstandorte sollen für eine Übergangszeit in Betrieb bleiben. Alte Salzbergwerke sollen als Untertagedeponie für Sondermüll genutzt werden.
In Thüringen wurden 800 Abfalldeponien stillgelegt. Erfaßt wurden bislang 4.200 Altablagerungen und 2.100 Altstandorte. In Sachsen haben von 1.715 Deponien lediglich 14 Aussicht auf Weiterbetrieb. Die sächsischen Großfeuerungsanlagen stoßen doppelt soviel Schwefeldioxid aus wie alle Großfeuerungsanlagen der alten Ländern zusammen. Bei Staub sind die Emissionen rund ein Drittel höher als die Summe aller Anlagen in den alten Ländern.
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