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Affaire Böck: Ministerpräsident Vogel weist Vorwürfe zurück

Erfurt (ap) — Der thüringische Ministerpräsident Bernhard Vogel hat entschieden bestritten, daß die Staatsanwaltschaft in der Affäre um Innenminister Willibald Böck bei ihren Ermittlungen beeinflußt worden sei. Weder Justizminister Hans-Joachim Jentsch noch sein Staatssekretär Karl-Heinz Gasser hätten 24 Stunden vor der Veröffentlichung der Ermittlungsergebnisse das Kabinett über das Vorgehen der Staatsanwaltschaft informiert, sagte Vogel am Dienstag in Erfurt. Sein Pressesprecher Hans Kaiser wies eine entsprechende Meldung nachdrücklich zurück und erklärte, so etwas sei im Kabinett Vogel „schlicht nicht möglich“. Staatssekretär Gasser bestätigte auf Anfrage, daß während der Kabinettssitzung keinerlei Informationen oder Erklärungen über den Stand der Ermittlungen gegen Böck abgegeben wurden. In der anschließenden Sitzung des CDU-Fraktionsvorstandes habe er auf eine entsprechende Frage zum Sachstand geantwortet, das Ermittlungsverfahren sei noch nicht abgeschlossen; die Staatsanwaltschaft werde am folgenden Tag eine Presseerklärung abgeben. „Ich habe mich in keiner Weise zu dem Verfahren geäußert“, sagte Gasser. „Diese Erklärung hätte ich jeder anderen Fraktion ebenfalls gegeben.“ Böck habe an der Fraktionsvorstandssitzung nicht teilgenommen.

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