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„Volksjäger“ statt Jäger 90?

Bonn (dpa) — In den Koalitionsfraktionen von CDU/CSU und FDP wird heute wahrscheinlich Übereinstimmung über drei Optionen für ein neues Jagdflugzeug für die Bundesluftwaffe erzielt. Wie ein Parlamentarier der Koalition gestern erläuterte, wird der wegen seiner hohen Kosten schon lange umstrittene „Jäger 90“ nicht in die Produktion gehen. Auf der Grundlage der Entwicklung des Jägers könnte eine andere Maschine, ein wesentlich billigerer „Volksjäger“, mit den Partnern des jetzigen Programms — Großbritannien, Italien und Spanien — konzipiert werden. Gedacht werden könnte auch an den Linzenzbau einer ausländischen Maschine oder an einen Kauf. Ein Verteidigungsexperte der Union wies darauf hin, daß die neuen Varianten bis 1996 geprüft werden könnten. Erst dann müßte über die Alternativlösungen entschieden werden. Die Phantom-Maschinen der Luftwaffe sind erst zum Ende des Jahrzehnts veraltet. Die Haltung von Verteidigungsminister Volker Rühe (CDU) ist klar: Er hält den Jäger 90 für zu teuer und angesichts des Wegfalls der Bedrohung für „überflüssig“. Die CSU — der Jäger 90 sollte in Bayern gebaut werden — hat sich bisher vehement gegen den Ausstieg aus dem Jäger- Programm gestemmt.

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