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Iren in London an einem Tisch

London (afp) — Zum ersten Mal seit der Teilung Irlands vor siebzig Jahren wollten sich gestern nachmittag Repräsentanten aller Strömungen der nordirischen Protestanten, der nationalistischen Katholiken und der irischen Regierung in London an einen Tisch setzen, um gemeinsame Schritte auf dem Weg zur Lösung der Nordirland-Frage zu unternehmen. Vertreter der Sinn Féin, dem politischen Arm der im Untergrund kämpfenden IRA, waren nicht eingeladen. Die Verhandlungen, in die alle Seiten große Erwartungen setzten, sollten vom ehemaligen Generalgouverneur von Australien, Sir Ninian Stephen, geleitet werden. Zum Auftakt wurden House rund einhundert Minister, hohe Beamte und politische Führer als Gäste der britischen Regierung erwartet. Die Republik Irland wollte vier Minister entsenden. Die britische Regierung hatte die Teilnahme von Nordirland-Minister Sir Patrick Mayhew angekündigt.

Die Annäherung des Südens und des Nordens Irlands nannte am Montag die in Dublin erscheinende Tageszeitung 'Irish Times‘ „eine einzigartige Chance, der Bürde der Vergangenheit zu entkommen“. Die direkten Gespräche sind das Resultat zweijähriger diplomatischer Bemühungen der britischen Regierung um eine Beendigung des Konfliktes, der in Nordirland seit 1969 über 3.000 Tote forderte.

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