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Bauern dürfen Steuern stunden

■ Selbsthilfe-Aktionen für Dürre-Opfer gestartet

Unter dem Motto „Bauern helfen Bauern“ hat der Landvolkverband in Niedersachsen eine Selbsthilfe-Aktion für dürregeschädigte Landwirte gestartet. Ziel ist es, die durch die Trockenheit entstandenen Engpässe bei der Futterversorgung auf ein Mindestmaß zu beschränken. Landvolk-Präsident Friedrich Rode appellierte an seine Kollegen, das bei der Getreideernte anfallende Stroh nicht unterzupflügen, sondern an Viehhalter zu verkaufen. Kontakte vermitteln die rund 50 Geschäftsstellen der Landvolk-Kreisverbände.

Landwirtschaftsminister Karl- Heinz Funke (SPD) zeigte sich empört über die zögernde Haltung der EG-Kommission, stillgelegte Flächen für die Nutzung als Viehfutter freizugeben. Offenbar sei Brüssel nicht in der Lage, das Richtige im richtigen Moment zu tun. Auch Landvolkpräsident Friedrich Rode kritisierte die Position der EG-Kommission als praxisfremd. Sie werde der Notsituation nicht gerecht. Rode forderte das Bundeslandwirtschaftsministerium auf, Getreide aus den Beständen der Lagerhaltung für die Futterversorgung zur Verfügung zu stellen.

Die Situation in den Dürregebieten Niedersachsens hat sich nach Angaben des Landvolkverbandes trotz der Niederschläge der vergangenen Tage nur „wenig entspannt“. Für das Getreide sei der Regen zu spät gekommen, nur bei Kartoffeln und Zuckerrüben sei das Wachstum wieder beschleunigt worden. Für die Weiden werde es noch Wochen dauern, bis sich die „braun gewordenen Steppen wieder zu grünen Futterflächen werden.“

Hilfe für die niedersächsischen Bauern kam unterdessen auch von der Landesregierung. Finanzminister Hinrich Swieter hatte steuerliche Hilfen in Aussicht gestellt. Unter anderem kann eine Stundung der Steuern beantragt werden. Darüber hinaus bestehe auch die Möglichkeit, die Vorauszahlungen auf die Einkommen- und Körperschaftsteuer zu verringern. dpa

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