: Agenten sterben einsam
■ VS: Macht die Kiste zu
Diese Ohrfeige tut doppelt weh: Der VS hat sich so paddelig angestellt, daß es jetzt sogar gerichtsdokumentarisch belegt ist, wie unsauber dort gearbeitet wird. Es ist wohl so, daß der, der ständig im juristischen Ausnahmezustand agiert, das Gefühl für Rechtsstaatlichkeit verliert. Aber so geht es nicht: Das Urteil des Verwaltungsgerichtes Bremen hat auf den Wangen der Herren Wilhelm und Jachmann rote Streifen hinterlassen.
Man wird jetzt laut überlegen müssen, ob dieses Amt nicht langsam aufgelöst werden sollte. Nicht nur, daß es kaum noch lohnende Feindbilder gibt. Nein, bei der Tolpatschigkeit eines solchen Nachrichtendienstes muß man sich als Bürger ja direkt schämen. Wo kommen wir denn eigentlich hin, wenn nicht einmal mehr auf unsere Agenten Verlaß ist. Und warum sollte die Verfassung eines Rechtsstaates wohl ausgerechnet von Leuten geschützt werden, die permanent gegen die Heiigtümer des Grundgesetzes verstoßen? Oder würden Sie ihr Erspartes Hermann Kieselhorst anvertrauen?
Markus Daschner
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen