Skinheads töteten Gastarbeiter

■ Fünf Tatverdächtige in Untersuchungshaft

Esslingen (ap/taz) — Bei einem Überfall einer Gruppe von Skinheads auf ein Arbeiterwohnheim ist am vergangenen Mittwoch in Ostfildern-Kemnat (Kreis Esslingen) ein jugoslawischer Gastarbeiter getötet und ein weiterer schwer verletzt worden.

Wie die Landespolizeidirektion Stuttgart I mitteilte, wurde gegen fünf der sieben noch am Mittwoch festgenommenen Männer im Alter zwischen 20 und 30 Jahren mittlerweile Haftbefehl erlassen. Sie befinden sich in Untersuchungshaft. Zwei der weitgehend geständigen Tatverdächtigen seien gegen Auflagen wieder auf freiem Fuß. Zwei der jungen Männer gelten den Angaben zufolge in der örtlichen Skinhead-Szene als Rädelsführer. Einige weitere Verdächtige sind laut Polizei gewaltbereit und ausländerfeindlich eingestellt. Das Arbeiterwohnheim sei das „zufällige gemeinsame Ziel und das von ihrem Treffpunkt aus nächstliegende Objekt“ gewesen.

Nach den bisherigen Ermittlungen der Polizeisonderkommission „Ball“ drangen drei der Täter am frühen Mittwochmorgen in ein Zimmer der Arbeiterunterkunft eines Bauunternehmens ein und schlugen sofort und ohne Vorwarnung mit Schlagwerkzeugen auf die beiden aus dem Schlaf gerissenen Jugoslawen im Alter von 55 und 46 Jahren. Der ältere Mann starb noch am Tatort, der jüngere wurde mit schweren Kopfverletzungen ins Krankenhaus gebracht.

Innenminister Birzele forderte als Lehre aus dem Fall eine Allianz aller gesellschaftlichen Kräfte gegen gewaltbereite extremistische Täter. Ihnen müsse entschlossen entgegengetreten werden.