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Lokalkoloratur: Hans Albers

LOKALKOLORATUR

„Auf der Reeperbahn nachts um halb eins“: Ähnlich lebhaft wie in dem Lied von Hans Albers geht es derzeit auf dem Ohlsdorfer Friedhof zu. Montag sah es noch so aus, als solle das Grab des Berufs-St.Paulianers geschleift werden. Vorgestern bot ein einsamer Spender, der Verleger Knut Weidlich, die 35337,50 Mark an, die für das Bestehen der letzten Ruhestätte vom „blonden Hans von der Waterkant“ vonnöten sind. Gestern nahm die Sorge, daß der Mann mit dem stets glasigen Blick begräbnistechnisch in der Anonymität versinkt, fast inflationäre Züge an: Hunderte von Hamburgern meldeten sich, um die letzte Ruhestätte Albers' zu sponsern. Drei wären sogar bereit, alle Kosten alleine zu tragen. Doch, wie gehabt, wer zuerst kommt, mahlt zuerst, und so wird wohl Weidlich den Zuschlag bekommen. kader

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