: Sound und Rebellion
■ Die CD Monsters of Rap erklärt die politische Bedeutung des Rap
erklärt die politische Bedeutung des Rap
Worte von Rappern werden in den USA zunehmend verstanden, indem sie mißverstanden werden. Zuletzt führte der Song „Cop-Killer“ von Ice-T und die Aussprüche von Sister Souljah, die Schwarzen sollten doch aufhören sich gegenseitig umzubringen und lieber Weiße erschießen, zu massiven Reaktionen bis hinauf zum Präsidentschaftskandidaten Bill Clinton. Immer wieder gab es Versuche Rap- Stücke mit schonungslos realistischen Texten verbieten zu lassen und auch weiße Rockmusiker und Filmstars beteiligten sich immer wieder an der Stigmatisierung der Rap-Musik als Garküche der Gewalt. Zuletzt ließ sich Guns'n'Roses- Gitarrist Slash darüber aus, daß Texte von Public Enemy mitverantwortlich seien für die Unruhen von Los Angeles diesen Sommer und Mickey Rourke bezichtigte Spike Lee des gleichen Vergehens.
In diesem Zusammenhang hat die Hamburger Musikzeitschrift Cut nun einen Sampler mit 18 Titeln herausgegeben, auf dem sowohl die wichtigsten der „politischen“ Rapper wie Ice-T, Ice Cube, Boogie Down Productions oder Public Enemy als auch reine Pop-Rapper wie PM Dawn vertreten sind. In einem ausführlichen Booklet gibt das Magazin Einschätzungen und Erklärungen zu den einzelnen Interpreten vor dem Hintergrund der Aufstände in Los Angeles. Anhand von Textbeispielen und durch die Darstellung der gesellschaftlichen Zusammenhänge, aus denen heraus die oft brutalen Texte nur verständlich sind, wird ein Stück Aufklärung versucht.
Differenziert werden auch die Unterschiede zwischen den einzelnen Rappern dargelegt und die Grenze von ernsthaftem Anliegen und reiner Pose gesucht. Das Dossier mit hörbaren Fallbeispielen mit den Titel Monsters of Rap erlaubt so allen, die bisher Rap als reine Unterhaltung verstanden wissen wollten, einen kleinen Ausflug zu den Wurzeln von Sound, Klang und Verve des rhythmischen Sprechgesangs. tlb
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