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Junge Union: Laßt die Computer-Kids in Ruhe

Die CDU-Jugendorganisation Junge Union (JU) hat sich für eine Legalisierung des Software- Diebstahls ausgesprochen und eine Reform des Urhebergesetzes gefordert. Aufgrund der hohen Zahl an Ermittlungsverfahren der Polizei gegen Kinder und jugendliche Computerbesitzer müsse nach neuen juristischen Wegen gesucht werden.

„Hausdurchsuchungen in Kinderzimmern, Abmahnschreiben mit hohen finanziellen Forderungen gegen Jugendliche und eine Kriminalisierung von minderjährigen Computeranwendern sind der Ausdruck derjetzigen Gesetzeslage“, beklagt die Junge Union Hamburg. Da der Kauf eines Home-Computers heutzutage erschwinglich sei, jedoch oft für die Programme kein Geld mehr bleibe, werde unter Jugendlichen — besonders bei Computerspielen — gern auf die „überall verfügbaren Raubkopien“ zurückgegriffen. JU- Sprecher Tom Oelrich. „Die Tatsache, daß im deutschem Durchschnitt nur noch 0,7 Prozent legal gekaufte Programme pro PC existieren, zeigt die Wirkungslosigkeit des Urhebergesetzes.“

Widersprüchlich erscheine auch die Anwendung des Urheberrechts. Während Jugendliche Schallplatten und CDs kopieren können, dies sogar von der Industrie gefördert werde, werde das Kopieren der Computerprogramme aber regelrecht kriminalisiert.

Um den Interessen aller Beteiligten Rechnung zu tragen, sollte, so der Vorschlag der CDU-Nachwuchsorganisation, über die Einrichtung einer GEMA-ähnlichen Instutution nachgedacht werden, um die Milliardenverluste der Comupterindiustrie durch Raubkopien auszugleichen, aber auch die Computer-Kids in Ruhe zu lassen. Kva

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