Christa Eckes aus der Haft entlassen

Berlin (taz) — Das frühere Mitglied der Roten Armee Fraktion (RAF), Christa Eckes, ist am 1. Juli aus der Haftanstalt in Bielefeld-Brackwede entlassen worden. Die 42jährige, die am 20. März 1986 vom zweiten Strafsenat des Stuttgarter Oberlandesgerichtes wegen Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung, Verstoßes gegen das Waffen- und Kriegswaffenkontrollgesetz zu einer achtjährigen Haftstrafe verurteilt wurde, verbüßte zuvor ihre Strafe bis auf den letzten Tag. Christa Eckes war am 2. Juli 1984 nach einem Hinweis aus der Bevölkerung unter anderem mit dem RAF-Mitglied Helmut Pohl in einer Wohnung in Frankfurt festgenommen worden, in der neben Funkgeräten, ausländischen Personalpapieren auch Faustfeuerwaffen und Handgranaten sichergestellt wurden. Mitte letzten Jahres war Christa Eckes, die sich an mehreren Hungerstreiks der RAF-Gefangenen beteiligt hatte, gemeinsam mit Adelheid Schulz, Sieglinde Hofmann und Ingrid Jakobsmeier überstürzt aus der Justizvollzugsanstalt Köln-Ossendorf nach Bielefeld verlegt worden, nachdem in der Zelle von Schulz ein Bündel „sicherheitsrelevanter“ Unterlagen beschlagnahmt wurde. Den Verdacht, daß sich daraus eine möglicherweise geplante Befreiungsaktion der Kölner Kleingruppe ableiten ließe, mußten die Behörden kurz darauf wegen mangelnder Anhaltspunkte aber wieder fallenlassen. wg