: Baker in Israel
■ Ultrarechte plant angeblich Attentat/ Rabin nach Kairo
Jerusalem (AFP) - Durch den Regierungswechsel in Israel sieht US- Außenminister James Baker neue Möglichkeiten im Nahost-Friedensprozeß. Auf dem Flug nach Jerusalem beglückwünschte Baker gestern den israelischen Regierungschef Jitzhak Rabin zu seiner Entscheidung, Bauvorhaben in den besetzten Gebieten auszusetzen. Nun würden von der arabischen Seite „neue und andere Signale“ erwartet, sagte Baker. Zu den eingefrorenen US- Kreditgarantien für Israel wollte der US-Außenminister nicht Stellung nehmen, bevor er nicht die Absichten der neuen Regierung kenne.
In Jerusalem, der ersten Station von Bakers Nahostreise, traf die Polizei am Sonntag strenge Sicherheitsvorkehrungen. Der Hörfunk hatte berichtet, daß ultrarechte Gruppierungen ein Attentat auf Baker planen. Die ultrarechte Kach-Bewegung, deren Mitglieder daraufhin verschärft beobachtet wurden, bestritt jedoch Attentatspläne. Der Sprecher der Kach betonte, die Anhänger der Organisation wollten lediglich gegen die Zugeständnisse protestieren, die die israelische Führung Washington mache. Presseberichten zufolge planen Siedler während Bakers Besuch Protestaktionen gegen den Baustopp in den besetzten Gebieten.
Die israelische Regierung bestätigte am Sonntag ägyptische Berichte, wonach Rabin am Dienstag nach Kairo reisen wird. Wie aus ägyptischen Regierungskreisen verlautete, soll dort ein Dreiertreffen zwischen Rabin, Baker und dem ägyptischen Präsidenten Husni Mubarak stattfinden. Neben Ägypten und Israel wird Baker auch Syrien und Jordanien besuchen. Ziel der Reise Bakers ist es, dem Friedensprozeß im Nahen Osten neue Impulse zu geben.
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