: Mehr Dampf als gegen Lok
■ FC St. Pauli: Morgen in Wuppertal der 6. Sturm und 1000 Fans
: Morgen in Wuppertal der 6.Sturm und 1000 Fans
Betrunken von der Atmosphäre, fast so, als wenn er immer noch dazu den Hardcore-Rundleder-Fetischisten in der Gegengerade gehören würde, verkündete Christian Hinzpeter nach dem 0:0 gegen den VfB Leipzig: „Auch wenn wir zu hause mal einen Punkt abgeben. Dafür holen wir dann auswärts zwei Punkte.“
Bei der Begegnung gegen die einstige DDR-Lokomotive aus Sachsen konnte sich der Advokat und geschäftsführende Vizepräses des Millerntorclubs glücklich schät-
zen, daß nur ein Punkt verloren ging. Wie diese Mannschaft gegen einen hoch motivierten Aufsteiger, wie Wuppertal (Sonnabend 15.30 Uhr) gewinnen will, erscheint bei den bisher im Angriff erbrachten Leistungen fragwürdig.
Michael Lorkowski, Trainer des Kiezclubs, wird in Wuppertal wieder einmal mit einem völlig neuen Sturm starten: Leonardo Manzi und Markus Aerdken sollen diesmal versuchen, das Tor zu treffen. In den vergangenen Spielen — mit Ausnahme des Spieles gegen Leipzig — konnten die klarsten Chancen von den Stürmern nicht genutzt werden. Martin Driller, Leonardo Manzi, Andreas Jeschke, Markus Aerdken, Klaus Ottens und Joachim Philipkowski übertrafen sich im Vergrützen von eindeutigen Einschußmöglichkeiten. Einzig der zum Goalgetter umgeschulte Peter Knäbel kann mit seiner Chancenauswertung zufrieden sein. Doch von dem verhinderten Medizinstudenten ist das St.Pauli-Spiel zu sehr abhängig. Mit seiner Form steht und fällt die Spielkultur des FC St.Pauli.
Kultur in einer etwas anderen Art gibt es dennoch beim FCSt. Pauli. Vergangenes Wochenende schickte der Verein noch seine Baseballsparte als Kunstobjekt nach Kassel, diese Woche werden die Fans in den Zoo von Wuppertal verfrachtet. Der Zoo–Besuch ist in der Eintrittskarte beim Auswärtsspiel enthalten. Der Kiezclub hat eine Bahnfahrt ins Rheinland geplant. Mit 1000 Fans wird gerechnet. Näheres kann man beim Fanladen (Tel.: 4396961) erfahren.
kader
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