: Kaiser Pumipul und das wackelnde Fahrrad
■ Freizeitpark Verden: Wo Hase und Igel vollelektronisch um die Wette laufen
Bitte das Floß
Floßfahren um die Saurierinsel
„Komm schnell. Meister Lampe liegt in der Küche und hat sich die Ohren gebrochen.“ So ungefähr alle zehn Minuten dröhnt der entsetzte Ruf von Frau Igel durch den Verdener Tannenwald. Das kommt davon, wenn man eine elektronisch gesteuerte Hasenfigur zu lange im Kreis 'rumlaufen
läßt. Egal. Tot ist das Karnickel entgegen der historischen Vorlage ja nicht. Und so können Oma und Opa, Mama und Papa, Kind, Kindeskind, Kegel und das Liebepäärchen im Motorradleder zur nächsten Station weiterziehen, wo das Leiden des Kaisers Pumipul an seiner diamentenen chine
sischen Nachtigal zu bestaunen ist.
Märchenpark Verden hieß der Park viele Jahre, eben wegen der sechs Geschichtchen, die dort im Walde sehr vereinfacht als computergesteuertes Theater vorgeführt werden. Doch was, vor 20 Jahren gegründet, lange Zeit Attraktion der Anlage war, zog über die Jahre letzlich immer weniger fernsehgeschulte Hänsels und Gretels mit Anhang nach Verden. Jetzt gehört ein kleiner Rundgang vom Knusperhäuschen zum Dornröschen Schloß zwar immer noch dazu, doch eigentlich ist die zum „Freizeitpark“ umgebaute Anlage inzwischen ein riesiger Spielplatz für Jung und Alt, der große deutsche „Mitmach-Park“, wie es in den Werbeblättchen inzwischen heißt.
12 Mark zahlen Erwachsene, 11 Mark Kinder, und wer mit einem Schock voll Geburtskinder in Verden anrollt, kommt für acht Mark pro Kopf 'rein. Und sollte Zeit mitbringen: Zum Beispiel für's Wackelrad. Draufgesetzt, losgefahren und schon geht das Ding sozusagen in die Knie und hoppelt beinahe unberechenbar vor sich hin. Zu unberechenbar für die ganz Kleine, die sich da versuchen wollte. Die geht jetzt lieber mit Papa durch das Zwergenland über die Hängebrücke zum Paddelsee, wo Anja gerade unfreiwillig (?) ein Bad genommen hat. Gut, aus Erfahrung gewitzt, ein zweite Garnitur Klamotten eingepackt zu haben.
Voll ist's bei den Lenkautos und -schiffen. Muß aber sein, deshalb anstehen. Große Nachfrage auch bei der Floßfahrt um die Dinosaurierinsel. Stau gibt es da immer, wenn Mama und Papa zu dösig sind, und daß Floß ununterbrochen gegen das Ufer setzen. Und dann zum Zirkus, zum Verkehrsübungsplatz, zum Ke
Gleich backen wir 'ne Hexe
geln, Minigolf und das kostet Zeit und gegessen werden soll auch noch. Das geht am schönsten, wenn sich die Geburtstagsgesellschaft Grillfleisch mitgebracht
hat. Aber schnell muß es jetzt gehen. Denn der Park schließt (warum eigentlich?) schon um sechs Uhr.
hbk
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen