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MITTWOCH

Vor 200 Jahren standen Romantiker hoch im Kurs. Einer von ihnen hieß Percy B. Shelley. Er zog aus, mit den Mitteln der Lyrik und denen der Lebensführung die Welt zu verändern. Im kleinen Rahmen ist es ihm wohl gelungen, ein wenig Unordnung zu schaffen. Furchtbare Szenen mit dem Vater folgten seiner Weigerung, Politiker zu werden. Später ließ er die schöne Harriet samt der gemeinsamen Kinder sitzen und genoß mit Mary, der Schöpferin des „Frankenstein“ und deren Schwester schöne Jahre in trauter ménage à trois. Daß Shelley bei einem Bootsunfall ertrank, war ein tragischer Unfall, der jedoch die Mythenbildung vorantrieb. Barbara Sichtermann ehrt den Romantiker zu seinem 200. Geburtstag mit dem Radiostück „Der Rebell mit der Lyra“ (Radio Bremen1 und 2; 20.05 Uhr).

Es kursiert ein Ammenmärchen, das besagt, der Philosoph gelte nichts im eigenen Land. Die kritische Theorie der „Frankfurter Schule“ beispielsweise ist lange Zeit durch niemanden angegriffen worden. Ein gefundenes Fressen, so Autor Thomas Schäfer, seien für den Franzosen Michel Foucault dagegen die latent totalitaristischen Denkstrukturen in der „Dialektik der Aufklärung“. In seiner Sendung „Abschied von der kritischen Theorie“ (DS-Kultur, 22.15 Uhr) referiert Schäfer die Grundpositionen dieser Gemeinschaftsproduktion von Adorno/ Horkheimer und entwickelt vor diesem Hintergrund die massive Kritik des französischen Philosophen. Ein Termin, der all denen wärmstens ans Herz gelegt sei, die außerhalb der haarsträubenden Unterrichtsstrukturen an deutschen Unis etwas lernen wollen. GeHa

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