: Intrigen bei der Kirche
■ Seminare für biblische Harmonie / "Es fehlt deraufrechte Gang"
/ »Es fehlt der aufrechte Gang«
Intrigen,Sticheleien und Ausgrenzungen gibt es auch am „Arbeitsplatz Kirche“. Darauf hat Udo Moeckel, Hamburger Sozialsekretär des kirchlichen Dienstes in der Arbeitswelt (kda) der Nordelbischen ev.- lutherischen Kirche hingewiesen.
Aus einem falsch verstandenen Harmonie-Ideal würden Konflikte an kirchlichen Arbeitsplätzen häufig nicht ausgetragen. Moeckel: „Es fehlt der aufrechte Gang.“ Für Konflikte am Arbeitsplatz bietet der kda Seminare, Vorträge und Selbsthilfegruppen an.
Ziel der Seminare ist nach der Aussage von Udo Moeckel eine „faire Streitkultur“. Das Überspielen von Konflikten ist für ihn falsch verstandene Nächstenliebe. Biblisch sei dagegen eine Harmonie, die aus ausgetragenen Konflikten und ausgehaltenen Spannungen resultiere.
Das Gebot, bei einem Schlag auf die Wange auch noch die andere Wange hinzuhalten, bedeutet für Udo Moeckel nicht, sich alles gefallen zu lassen. Es sei vielmehr eine Ermutigung, neue und faire Formen der Auseinandersetzung am Arbeitsplatz zu suchen.
Intrigen am Arbeitsplatz fürchten westdeutsche Arbeitnehmer mehr als Hektik oder die Launen des Chefs. Nach einer Infas-Umfrage vom Anfang dieses Jahres wird 71 Prozent aller westdeutschen Arbeitnehmer durch Intrigen
1im Betrieb der Spaß an der Arbeit verdorben. Hektik oder Konkurrenzkampf kreuzte dagegen nur jeder dritte Arbeitnehmer an. Das Karrierestreben von Kollegen stört nur noch jeden vierten. epd
Informationen und Programme sind beim kda erhältlich 040/251115.
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