piwik no script img

Geschichtete Geschichte

■ Archäologen legten die Archäologen legten die ältesten Fragmente der Harburger Siedlungsgeschichte frei / Wohnbebauungen aus sieben Jahrhunderten

der Harburger Siedlungsgeschichte frei / Wohnbebauungen aus sieben Jahrhunderten

Bei Grabungsarbeiten in Harburg sind Hamburger Archäologen auf Spuren aus der frühen Besiedlungsphase des Ortes gestoßen. In einer Grabungsparzelle in der Schloßstraße wurden Reste von drei übereinanderliegenden Wohnbebauungen aus den vergangenen sieben Jahrhunderten freigelegt. „So weit in die Vergangenheit der Harburger Siedlungsgeschichte sind wir noch nie vorgedrungen — ein schönes Ergebnis für die kurze Grabungszeit seit Anfang Juli“, so der Direktor des Hamburgischen Museums für Archäologie (Helms-Museum), Ralf Busch.

In der Grabungsparzelle des sumpfigen Niederungsgebiets, wo die erstmals 1133 erwähnte Horeburg (Sumpfburg) stand, haben die Archäologen, vor Witterungseinflüssen durch ein Zeltdach geschützt, zunächst in etwa 1,70 Meter Tiefe ein einräumiges, ebenerdiges Gebäude entdeckt. Die Fußbodenpflasterung ist sichtbar sowie eine Herdstelle, deren lehmgestampfte Oberfläche durch Holzkohle dunkel verfärbt ist. Pfosten und Bänderungen im Erdprofil zeigen, so Busch, daß die ersten Harburger Siedler sumpfigen Boden zunächst mit Sand aufschütten mußten, um einen trockenen Baugrund zu erhalten. „Den Menschen damals war die Anbindung an die nahe Süderelbe offensichtlich so wichtig, daß sie diese Mehrarbeit in Kauf nahmen, statt sich weiter weg in trockeneren Gebieten niederzulassen“, meint Busch.

Über diesem bislang ältesten Gebäuderest entdeckten die Archäologen noch Teile einer späteren Bebauung mit länglichen Ziegelstei-

1nen. Darüber wiederum finden sich die jüngsten Zeugen der Vergangenheit: Mauersteine eines Hauses, das hier bis etwa 1945 stand. Die Archäologen wollen, bis die Technische Universität dort mit dem

1Bau eines Gebäudes beginnt, täglich weitergraben. Vor allem hoffen sie dabei auf Funde von Scherben, Knochen oder Lederresten, die erst eine genaue Datierung der Entdeckungen möglich machen. sini/dpa

40.000 mal Danke!

40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen