Ausgabe 10./11. Februar 2018: Keine Geräusche und kein Tageslicht

Seit fast einem Jahr sitzt Deniz Yücel in Istanbul im Gefängnis. Die Regierung versucht ihn mundtot zu machen. Er schreibt trotzdem weiter und achtet auf jedes Semikolon – am 14. Februar erscheint sein Buch.

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Haft | Am Anfang nahmen sie ihm Stift und Block ab. Dann fand er Wege, wieder zu schreiben – und seine Notizen aus dem Gefängnis zu schmuggeln. Wie genau, beschreibt Deniz Yücel in seinem Buch.

Kampf | In Europas letztem Urwald lässt die rechtskonservative polnische Regierung Bäume fällen. Der Grund: ein Borkenkäferbefall. Aktivisten halten das für einen Vorwand.

Körper | Franz Rogowski ist der Gangster in „Victoria“, der Sexist in „Fikkefuchs“ – und der „European Shooting Star“ der diesjährigen Berlinale. Ein Gespräch über die Machtverhältnisse beim Film, über Männer und Narben.

Geist | Der Vater zog mit der Familie nach dem Krieg von der Eifel in die DDR. Beim Versuch, den Sozialismus zu verstehen, entdeckte seine Tochter Elke Erb die Poesie. Und blieb dabei. Ein Hausbesuch.

Klang | Neues von der vorerst letzten Institution des Indie-Rock: Die schottische Band Franz Ferdinand versucht es noch mal mit dem Album „Always Ascening“.

Lärm | BMW und andere Konzerne bauen Motorräder und Autos extra so, dass sie lauter sind als zum Fahren nötig wäre. Denn viele Fahrer wollen „Sound“ – auch wenn sie so Mitmenschen stören. Gesetzeslücken ermöglichen das.

Mit Kolumnen von Bettina Gaus, Johanna Roth, Sarah Wiener und Wolfgang Gast.