: Pariser und Gartenzwerge
■ Ein neuer Schwulentreff für AIDS-Kranke und Ungetestete
für AIDS-Kranke und Ungetestete
„Bei uns kommt AIDS vor“, beschreibt Mitinitiator Jan Mang die Zielsetzung des etwas anderen Schwulentreffs in der Brigittenstraße 5 (St.Pauli). Dort bietet die Initiative „Schwupptiwupp“ seit März diesen Jahres HIV-Positiven, Ungetesteten und anderen eine Alternative zu den üblichen Szenelokalen. „Wir verstehen uns als eine Ergänzung zu vorhandenen Beratungsstellen“, erklärt Mang. Positive sollen nicht länger ausgegrenzt, sondern zu einem „zweiten coming-out“ ermutigt werden.
Eine Bar als Freizeittreff für HIV-Infizierte trage dazu bei, daß auch Nicht-Positive sich über die politische Ebene hinaus mit AIDS auseinandersetzen müssen. Berührungsängste seien kein Problem: „Nur etwa ein Drittel unserer Gäste sind Positive oder AIDS- Kranke“, beobachtete Mang.
Um 21 Uhr wird in der B5 der Kneipenbetrieb eröffnet. Fester Bestandteil des Lokals ist eine Marketenderin. In ihrem Bauchladen findet sich von der Zahnbürste über den Pariser bis zum Gartenzwerg alles Nötige und Unnötige für's Wochenende. Kurz nach Mitternacht liefern die „Schwupptiwupp“- Nachrichten außerdem regelmäßig Informationen und Erfahrungsberichte von Ärzten, Beratungsstellen und Ambulanzen.
Organisation und Bewirtschaf-
1tung übernehmen die fünf Initiatoren bislang auf ehrenamtlicher Basis. Langfristig werde sich ihr Projekt als fester Bestandteil der Szene etablieren, meinen die fünf zuversichtlich. Die Erfahrungen des „Café PositHiv“ in Berlin bestätigen diese Erwartung. Christine Wollowski
„Schwupptiwupp“ in der Brigittenstraße 5, Termine in diesem Monat: 14.8. und 28.8 jeweils ab 21 Uhr
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen