: Neue Hilfszüge rollen
■ Am Wochenende kommen wieder 5.000 Flüchtlinge Evakuierung von Kindern aus Sarajevo wird geprüft
Bonn (AFP) — Innerhalb der Bundesregierung soll noch in dieser Woche eine Evakuierungsaktion von Kindern aus Sarajevo geprüft werden. Dazu habe das Bundesjugendministerium Kanzleramt, Auswärtiges Amt, Innen-, Familien- und Gesundheitsministerium zu einem Expertengespräch eingeladen, teilte eine Sprecherin des Ministeriums für Frauen und Jugend am Donnerstag mit. Ein Sprecher des Auswärtigen Amtes verwies darauf, daß das UN-Flüchtlingskommissariat Evakuierungsflüge aus dem bosnischen Kriegsgebiet bislang wegen Sicherheitsbedenken untersagt habe. Grundsätzlich begrüße das Auswärtige Amt solche Aktionen aber.
Jugendministerin Angela Merkel (CDU) sagte der Augsburger Allgemeinen: „Wir müssen alles versuchen, um Kinder aus dem Bürgerkriegsgebiet herauszuholen.“ Ihr Ministerium arbeite bereits mit einer großen Zahl von freien Trägern zusammen, die die Unterbringung der Kinder organisieren könnten.
In Bonn fuhren gestern nachmittag die ersten Züge der zweiten Aufnahmeaktion für Kriegsflüchtlinge aus Bosnien-Herzegowina nach Karlovac ab. Insgesamt sechs Züge sollen am Wochenende mit jeweils mehr als 800 Flüchtlingen zurückkehren. Vor zwölf Tagen waren die ersten Sonderzüge mit insgesamt 5.200 Kriegsflüchtlingen in Deutschland eingetroffen.
Ein Hilfskonvoi des Deutschen Roten Kreuzes mit elf kriegsverletzten Kindern aus Slawonien wurde am Donnerstag mittag in Weimar erwartet. Wie der Geschäftsführer des Roten Kreuzes in Weimar, Ralf Göbel, mitteilte, verlief die Fahrt aus Zagreb über Österreich bislang ohne Zwischenfälle. Die zum Teil schwer verletzten Kinder, die zusammen mit ihren Eltern oder anderen Verwandten nach Thüringen kommen, sollen in Krankenhäusern in Weimar behandelt werden. In der ostkroatischen Region Slawonien wurde im vergangenen Jahr erbittert gekämpft.
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