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Geplatzte Augenbraue

■ Die Tradition des Boxens in der DDR bringt noch heute Medaillen: Gold für Tews und May, Rudolph holt Silber

Barcelona (dpa) — Andreas Tews (Schwerin) und Torsten May (Frankfurt/Oder) gewannen am Sonntag die Goldmedaillen zehn und elf für deutsche Boxer in der olympischen Geschichte. Der Schweriner Federgewichtler bezwang den spanischen Lokalmatadoren Faustino Reyes mit 16:7 nach Punkten. Weltmeister May bezwang Rostislaw Saulitschny (GUS) ebenso deutlich mit 8:3. Tags zuvor war Weltmeister Marco Rudolph (Cottbus) im Endkampf des Leichtgewichts mit 2:7 an Oscar de la Hoya (USA) gescheitert. Für den Deutschen Amateurboxverband (DABV) holte Jan Quast (Leverkusen) mit Bronze im Halbfliegengewicht eine weitere Medaille.

Andreas Tews ist einschließlich der Silbermedaille von 1988 nun der erfolgreichste deutsche Olympia- Boxer aller Zeiten. „Er hat das einzig Richtige gemacht, Gegner und Punktrichter von der ersten Minute an mit klaren Aktionen beeindruckt“, kommentierte Trainer Otto Ramin. „Ich hätte nicht gedacht, daß ich so klar gewinnen würde“, meinte der Champion. „Als ich meine 4:1-Punktführung nach der ersten Runde sah, bin ich richtig erschrocken. Ich befürchtete, daß die Punktrichter den einzigen spanischen Final-Teilnehmer auch zum Olympiasieger machen würden.“

Zwei Stunden später konnte auch Torsten May strahlen, der Weltmeister wurde auch Olympiasieger. Im Finale bot der 22jährige gegen Rostislaw Saulitschny (GUS) seine beste kämpferische Leistung im gesamten Turnier. „Eigentlich wollte ich die erste Runde klarer gestalten, weil ich ein erneutes Aufbrechen meiner Augenbraue und damit den Abbruch befürchtete.“

Der Cottbuser Marco Rudolph hatte am Samstag seine Möglichkeit vergeben. „Das war heute nicht mein Tag. Ich habe zu einfallslos agiert, Oscar nicht aggressiv genug attackiert. Er hat verdient gewonnen“, urteilte der 22jährige Koch nach seiner Niederlage gegen Hoya. Überragende Box-Nation bleibt Kuba, das sieben der zwölf Goldmedaillen gewann, dazu zweimal Silber holte.

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