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Radioaktive Fracht auf Rhein-Main bestätigt

Frankfurt/Main (taz) — Etliche Tonnen radioaktives Material gehen vom Rhein-Main-Flughafen Frankfurt auf Weltreise — auch in Passagiermaschinen. Das geht aus der Antwort der Flughafengesellschaft (FAG) auf eine Anfrage der Frankfurter Grünen hervor. Die hatten Aufklärung über die Hintergründe eines Transportes von radioaktivem Material in einer Passagiermaschine am 1.März 1992 gefordert.

Wie der grüne Landtagsabgeordnete Karl Kerschgens gestern mitteilte, wurden nach FAG-Angaben allein 1991 insgesamt 99 Kernbrennstoffe über Rhein-Main abgewickelt. Bis Ende 1992 waren es bereits 25 große Sendungen mit 190 Tonnen. Um welches radioaktive Material es sich dabei handelt, geht aus der FAG- Antwort nicht hervor. Wie Kerschgens weiter berichtete, würde die strahlende Fracht nicht äußerlich gekennzeichnet. So sei es auch vorgekommen, daß verfrüht angelandete Fracht für die FAG-Mitarbeiter nicht erkennbar war und ins normale Frachtzentrum eingelagert worden sei. Für die Grünen ein „unhaltbarer Zustand“. Kerschgens forderte deshalb ein Verbot der Atom-Transporte in Passagiermaschinen sowie strengere Richtlinien für die Abwicklung solcher Transporte. Der grünen Politiker kündigte zudem eine Landtagsanfrage seiner Partei an.

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