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Somalias Wachmänner fürchten UN-Blauhelme

Nairobi/Washington (dpa) — Unruhe hat der Beschluß der UNO, 500 Blauhelme in die somalische Hauptstadt Mogadischu zu schicken, in Mogadischu selbst ausgelöst. Die rund 900 bewaffneten somalischen Wachmänner, die Hilfsorganisationen zur Bewachung der Lebensmittellager im Hafen angeheuert hatten, fürchten um ihren Job und setzen sich möglicherweise zur Wehr: Erstmals seit Inkrafttreten des Waffenstillstands in Mogadischu Anfang März wurde am Donnerstag in der Stadt wieder geschossen. Die Schützen konnten nicht identifiziert werden.

Die 500 UNO-Soldaten, die in Mogadischu die Verteilung der Hilfsgüter sicherstellen sollen, werden mit US-amerikanischen Militärmaschinen in die somalische Hauptstadt geflogen. Dies versicherte das Weiße Haus. UNO-Generalsekretär Ghali hatte zuvor den Sicherheitsrat unterrichtet, daß Pakistan alle 500 Blauhelme stellen werde.

Das Rote Kreuz will die geschätzten 1,5 Millionen Hungernden in Somalia zusätzlich über eine Hubschrauber-Luftbrücke mit Lebensmitteln versorgen. Die Hubschrauber sollen nächste Woche vor der somalischen Küste von Frachtschiffen aus beladen werden und die Lebensmittel in das Landesinnere bringen.

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