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Unterm Strich

Nachdem eine Reihe von Filmen von der Zensur in China überraschend freigegeben wurden, haben Verlage und Zeitungen die Erlaubnis der staatlichen Presse- und Veröffentlichungsbehörde, fürderhin nackte Körper und ausländische Prominenz abbilden zu dürfen. Erotische Literatur bleibt genehmigungspflichtig.

Hans-Dietrich Genscher hat in einem Beitrag für die Mitteldeutsche Zeitung aus Halle die Absicht des Bundes kritisiert, die Übergangsfinanzierung für die ostdeutsche Kulturlandschaft zu kürzen. Die neueste Finanzplanung sieht für 1993 Zuschüsse von 350 Millionen Mark (gegenüber 900 Millionen 1992) vor, ab 1994 soll es gar keine zusätzlichen Mittel für die ostdeutschen Kultureinrichtungen mehr geben. Der gebürtige Hallenser Genscher meinte, die Reduzierung der Mittel werde den im Einheitsvertrag eingegangenen Verpflichtungen des Bundes nicht gerecht: „Niemand kann verantworten, daß wertvolle Gebäude, Einrichtungen und Sammlungen weiter verfallen.“

Mit seiner Inszenierung von „Pelléas et Melisande“ nach Maurice Maeterlinck und Claude Debussy wird der Londoner Regisseur Peter Brook vom 23. bis 27.März nächsten Jahres am Deutschen Theater Berlin gastieren. Derzeit bereitet Brook das Stück am seinem Pariser Centre International de Creation Theatrales vor.

Für die erste deutsche Übersetzung der „Aufzeichnungen“ der französischen Autorin Simone Weil erhalten Elisabeth Edl und Wolfgang Matz den Paul-Celan-Preis des Deutschen Literaturfonds. Die mit 20.000 Mark verbundene Auszeichnung ist für Übertragungen französischer Bücher vorgesehen. Simone Weils „Aufzeichnungen“ entstanden 1940 bis 1943 und wurden 1951 unter dem Titel „Cahiers“ in Paris veröffentlicht.

Die Regisseurin Clara Law, die auf dem Filmfestival von Locarno Japan und Hongkong repräsentierte, erhielt für ihren Film „Quiyue“ (Herbstmond) den Hauptpreis des Festivals, den Goldenen Leoparden, sowie den mit 30.000 Schweizer Franken dotierten Großen Preis der Stadt Locarno. Der Film schildert Hongkong zwischen Moderne und Tradition, das sich kurz vor der anstehenden Wiedereingliederung in China im Jahr 1997 in einer heiklen Übergangssituation befindet. Den Silbernen Leoparden bekam der Film „Kairate“ des Kasachen Dareschanh Omirbajew. Der dritte Preis wurde dreimal vergeben: für den deutschen Beitrag „Die Terroristen“ von Philip Groning, an den israelischen Regisseur Gidi Dar für „Eddie King“ und für den Schweizer Beitrag „Holozan“ von Heinz Butler und Manfred Eicher nach einer Erzählung von Max Frisch.

Einen Überblick über die Bildhauerkunst in der ersten Hälfte dieses Jahrhunderts gibt die Mannheimer Kunsthalle mit einer Ausstellung, die am 12.September startet. Die Ausstellung wird rund 100 Arbeiten von 40 wichtigen deutschen Künstlern umfassen und die Wege der Skulptur vor und nach der Verfemung zeitgenössischer Kunst durch die Nationalsozialisten zeigen.

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