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Wohnungen statt Quarree

■ Anwohner unzufrieden mit Hertie-Kompromiß / 1200 Unterschriften

/ 1200 Unterschriften

Der mühsam errungene Kompromiß um die Bebauung des ehemaligen jüdischen Friedhofs in Ottensen stellt zahlreiche BewohnerInnen des Viertes offenbar nicht zufrieden. In einem offenen Brief an Bürgermeister Henning Voscherau, der gestern Senator Thomas Mirow übergeben wurde, machten 1200 AnwohnerInnen und 120 Firmen und Initiativen gestern durch ihre Unterschriften deutlich, daß sie weiterhin gegen den Bau des Quarrees in Ottensen sind.

Die nach langwierigen Verhandlungen entwickelten Pläne sehen für das Gelände nach wie vor einen großen Einkaufskomplex vor. Gemäß dem Richterspruch des Jerusalemer Oberrabbiners Itzchak Kulitz soll das Gebäude aber auf einem Säulenfundament errichtet werden, damit auf Ausschachtungsarbeiten weitestgehend verzichtet werden kann. Die geplante Tiefgarage für 325 Autos muß jedoch einem überirdischen Parkdeck weichen. Statt der vorgesehenen 80 Wohnungen bleibt bei dieser Variante dann nur noch Platz für höchstens 50 Mietparteien.

Sehr zum Ärger der AnwohnerInneninitiative: In ihrem Schreiben an Voscherau betont sie, daß in dem Viertel nicht ein Einkaufszentrum dringend benötigt werde, sondern billiger Wohnraum. Ihr Gegenvorschlag sieht daher Wohnungen für 250 Menschen vor. Außerdem mangele es in Ottensen an sozialen Einrichtungen für Kinder, Alte und Drogenabhängige, sowie an einem Frauenhaus oder Frauenladen. Den ehemaligen jüdischen Friedhof will die Anwohnerinititiative unbebaut belassen. In ihrem Brief betont sie, daß der Friedhof als sichtbares Mahnmal an die Ermordung der jüdischen BewohnerInnen des Stadtteils erinnern soll. sako

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