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Unterm Strich

Der Film mag „doof“ sein, wie unsere Kritik einwandte, das deutsche Kinopublikum ist es eben wohl auch: „Otto — Der Liebesfilm“ führt die deutsche Kino-Hitparade weiter an. Danach kommen „Steinzeit Junior“, „In einem fernen Land“, „Wayne's World“, „Die Hand an der Wiege“, „Basic“ Instinct“, „White Sands“, „Der Rasenmähermann“, „Batmans Rückkehr“ und „Die Schlafwandler“, mit Ausnahme von Otto kein einziger europäischer Film also unter den ersten zehn.

Zu unserem heutigen Aufmacher über das Festival von Locarno seien hier die Preise nachgetragen. Der „Goldene Leopard“, der mit 30.000 Schweizer Franken ausgestattet ist, ging wie berichtet an „Quiyue“ der Chinesin Clara Law. Der „Silberne Leopard“ (15.000 Schweizer Franken) wurde an den kasachischen Film „Kairat“ von Darezan Omirbajew vergeben. Der in Schwarzweiß gedrehte, am frühen Francois Truffaut orientierte Film zeigt einen Ausschnitt aus dem Leben eines jungen Lastwagenfahrers, seine unerfüllte Sehnsucht nach einer Liebesbeziehung. Mit dem dritten Preis im Wert von 5.000 Schweizer Franken wurde der deutsche Beitrag “Die Terroristen!“ von Phillip Gröning ausgezeichnet. Zu der zehnköpfigen Jury gehörten die Schauspielerinnen Florinda Bolkan, Ingrid Caven und der russische Regisseur Marlin Chuzijew.

Der Erfolg hat mich glücklich gemacht, der Aufstand hat mir gezeigt, daß ich sofort wieder an die Arbeit gehen muß“, sagt der 24jährige Regisseur von „Boyz 'n the Hood“, John Singleton im Corriere della Sera. Janet Jackson, Popqueen und Schwester von Michael Jackson, wird die Hautrolle in Singletons neuem Film spielen, der auf dem Crenshaw Boulevard gedreht wird, wo Ende April die Rassenunruhen von Los Angeles anfingen. Von den sozialen Spannungen und den Auseinandersetzungen zwischen Schwarzen und Koreanern in South Central L.A. wird der Film auch handeln. Janet Jackson ist bereit, für ihre Rolle von ihrem Glitzer-Image herabzusteigen und läßt sich von vier Mädchen eigens in Slang, Sitten und Umgangsformen des Kiezes einweisen.

Elizabeth Taylor, die jüngst als Sponsorin der US-Aids-Hilfe von sich reden machte, wird demnächst in einem Thriller wieder auf der Leinwand erscheinen. „Faithfull“ wird die Geschichte einer Hochzeit und eines Mordes heißen; ihr Gegenspieler ist Chazz Palmenteri, der auch das Drehbuch nach seinem Theaterstück schrieb. Zugleich wird Palmenteri als Autor und Darsteller für den ersten Film in Erscheinung treten, den Robert de Niro dreht.

Wie umstritten Leni Riefenstahl auch sein mag, an ihrer künstlerischen Genialität hegt niemand Zweifel“, belehrt uns eine Pressemitteilung von Omega Film. Der Regisseurin und Fotografin, die übermorgen neunzig Jahre alt wird, widmet die Produktionsfirma ein filmisches Porträt, für das der Dokumentarfilmer Ray Müller verantwortlich zeichnet. In dem Film, der im Auftrag des ZDF gedreht wird, stellt sich Riefenstahl „allen Fragen — alles wird genau beleuchtet, vieles kritisch besehen, vieles auch fair gewürdigt“. Ende des Jahres soll der Film fertig werden.

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