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Frauen in bester Verfassung

Berlin (taz) — Beim „Verfassungskonvent der Frauen“ auf der Fraueninsel im bayerischen Chiemsee formulierten gestern, 44 Jahre nachdem die Herren des Grundgesetzes ganz unter sich auf der Nachbarinsel Herrenchiemsee tagten, auf Einladung der SPD-Bundestagsfraktion rund 200 Frauen aus allen Bereichen des öffentlichen Lebens ihre Forderungen an die künftige Verfassung.

„Nur wenn die Erfahrungen von Frauen einbezogen werden, kann von einer demokratisch legitimierten Verfassung gesprochen werden“, sagte die SPD-Bundestagsabgeordnete Ulla Schmidt zum Auftakt der Tagung.

„Frauen sollen nicht länger mitgemeint sein“, verlangte die stellvertretende SPD-Vorsitzende Herta Däubler-Gmelin. „Frauen sollen Rechte haben, Bürgerinnen sein dürfen. Auch sprachlich.“

Mit der gestrigen Tagung soll nun Druck auf die gemeinsame Verfassungskommission von Bundesrat und Bundestag ausgeübt werden.

Bisher hat — bezeichnenderweise — nur ein einziger frauenrelevanter Antrag die für eine Grundgesetzänderung erforderliche Zweidrittelmehrheit in dieser Kommission gefunden. Anstelle von „Männer und Frauen sind gleichberechtigt“ soll es künftig heißen: „Frauen und Männer sind gleichberechtigt“.

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