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Kleiner Mann ganz groß

■ Einbrecher konnte Vierjährigen nicht erschrecken

Der kleine vierjährige Daniel ist gerade aus dem Pampers-Alter heraus, da hätte er eigentlich Grund gehabt, vor Schreck ordentlich die Windeln vollzuschietern. Doch er behielt Nervenstärke, als er einen Einbrecher bei der Arbeit beobachtete. Der kleine Sprößling wollte eigentlich nachts nur die Toilette aufsuchen, weil er unbedingt Pipi machen mußte. Als er sein Zimmer verließ, schaltete er das Licht im Wohnzimmer ein. Hier ertappte er an der Schrankwand einen Mann, der gerade das Portemonnaie seiner Eltern entleerte. Das Pärchen hatte am Abend vergessen, die Terrassentür ihrer Parterre-Wohnung in der Wendlohstraße (Hamburg Niendorf) zu schließen.

Der Anblick des Einbrechers entlockte dem Knirps nur ein heftiges „Huaah!“ Dann verschwand er seelenruhig, als wenn nichts wäre, im Klo, erledigte sein Geschäft, ging ins Wohnzimmer zurück, schaltete das Licht aus und verkroch sich in seiner warmen Koje.

Erst als Daniels Eltern am nächsten Morgen den Diebstahl von 350 Mark bemerkten, offenbarte der Lütte Mama und Papa seine nächtlichen Erlebnisse. Zwar gelang es der Kriminalpolizei, aufgrund von Daniels Angaben den Einbruch zu rekonstruieren, doch seine Schilderungen waren zu ungenau, um eine Fahndung einzuleiten. Er konnte sich nämlich nur an das „grauselige Gesicht“ des Einbrechers erinnern. Und nur ein lautstarkes „Huaah“, so Polizeisprecher Peter König, sei „für Fahndungszwecke ungeeignet“. Während Kinder ansonsten oft bessere Zeugen als Erwachsene sind, muß der kleine Daniel, bis seine Täterbeschreibung ernst genommen wird, noch ein wenig wachsen und lernen. König: „Der war noch ein bißchen zu lütt...“ Kai von Appen

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