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Spots oder Sense

Spots oder Sense

Mit rund 13 Millionen Mark ist die neue ARD-Serie, die in Bremen produziert wird (s.o.), ein ungewöhnlich aufwendiges Vorhaben. Fernseh-Programmdirektor Rüdiger Hoffmann erklärte gestern, welche senderpolitischen Hoffnungen er damit verbindet: Der kleine Sender will sich „auch als Produktions-Standort für Serien etablieren, das ist Zukunfts-Sicherung“. Nach den dramatischen Einnahme-Verlusten bei der Vorabend-Werbung hätten die jüngsten Gebühren-Erhöhungen gerade gereicht, um diese Verluste zu kompensieren, „keine zusätzliche Mark haben wir bei Radio Bremen dadurch mehr in der Kasse“. Hoffmann geht aber davon aus, daß auch die größten Programm-Anstrengungen nicht ausreichen im Wettbewerb mit der privaten Konkurrenz, die attraktive Werbeblöcke nach 8 anbietet, „deshalb kommen wir auf Dauer nicht darum herum, nach der Sportschau zu werben“, und auch nach 20 Uhr den Bildschirm „5-10 Minuten für die Werbung zu öffnen“. „Natürlich“, so Hoffmann, habe es bei der Konzeption der Vorabend-Serie Kontakte und Absprachen gegeben mit der Radio-Bremen-Werbetochter; die ARD will sich, ergänzte der verantwortliche Redakteur Bernhard Gleim, vor allem um das junge, kaufkräftige und beeinflußbare Publikum bemühen, während ältere Herrschaften statistisch mehr ZDF gucken. Natürlich werde unterschieden, ob man mit einer Sendung eher Werbung „für Schulfüller oder für Buerlecithin“ bekomme. Zum Faktor Masse, also blanke Einschaltquote, trete zunehmend die „Qualität“ des Publikums, vor allem sein Alter, bzw. seine Jugend. Gleim: „Wir filmen nicht für die Werbewirtschaft, wir kämpfen um das junge Publikum.“ Hoffmann: „Wer Zuschauer binden kann, kann auch Werbekunden halten.“ Nur Bedingt: Dem Einschaltquoten-Renner buten & binnen, der selbst im Sommerloch noch 50%, also jede zweite GuckerIn, anzog, fehlen trotzdem vorher und nachher die gewinnträchtigen Spots.

S.P.

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