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Neuer Generalsekretär

■ Bochumer Theologe an der Spitze des Weltkirchenrats

Genf (AFP) - Der deutsche Theologe Konrad Raiser ist am Montag abend zum neuen Generalsekretär des ökumenischen Weltkirchenrats gewählt worden. Er ersetzt den uruguayischen Pastor Emilio Castro, der nach siebenjähriger Amtszeit seine Funktionen niedergelegt hatte. Raiser konnte sich bei der Abstimmung gegen den anglikanischen Theologen Martin Conway aus Großbritannien durchsetzen.

Der 64jährige Vater von vier Kindern ist Professor für evangelische Theologie in Bochum. Einen Namen machte sich Raiser, der in Tübingen studiert hatte, als Autor von mehreren Büchern wie „Identität und Sozialität“ und „Ökumene im Übergang“. Von 1973 bis 1983 war er bereits stellvertretender Generalsekretär des Kirchenrats.

Befragt nach dem Konzept eines „Progressismus“, das dem Weltkirchenrat mehrfach vorgeworfen wurde, erklärte Raiser, ein derartiges Konzept haben durch die Veränderungen in der Welt und das Verschwinden des Kommunismus keine Berechtigung mehr. Er glaube nicht, daß die Kennzeichnung der Kirche als konservativ oder progressiv derzeit noch dienlich sei. Dem Weltkirchenrat gehören zur Zeit 320 überwiegend protestantische und orthodoxe Mitgliedskirchen aus über 100 Ländern an. Er vertritt mehr als 400 Millionen Christen.

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