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Gegen Pogrome überall

■ Zahl der Demonstrationen nimmt zu taz-Demo-Telefon 030/25902-292 (9-13 Uhr)/ Anzeige gegen Journalisten wegen Volksverhetzung

Berlin (taz) — Die Zahl der Demonstranten gegen Pogrome in Deutschland nimmt zu. Am Mittwoch abend versammelten sich in Berlin mehrere tausend Menschen, um gegen die Pogromstimmung im Lande zu protestieren. Auch in Frankfurt zogen Tausende zu einer Kundgebung gegen Ausländerhaß vor der Paulskirche. Gestern abend wollten sich Rostocker BürgerInnen zur Kundgebung auf dem Universitätsplatz treffen. Die Welt schaue auf Rostock, schreibt das Neue Forum in seinem Aufruf.

Nach der Flut von Strafanzeigen gegen die politisch und polizeilich Verantwortlichen in Rostock, Schwerin und Bonn sind jetzt erstmals JournalistInnen ins juristische Kreuzfeuer geraten. Der Landesjugendchef der IG Medien Berlin- Brandenburg, Lars Fischer, erstattete Anzeige gegen zwei ARD-Redakteure, die Anfang der Woche an einer „Brennpunkt“-Sendung mitgewirkt hatten. Die beiden Redakteure Hani Hüsch und Christoph Lütgert hätten in ihrem Beitrag aus Schleswig-Holstein den Eindruck vermittelt, „daß die Unterbringung von Flüchtlingen in bewohnten Gebieten ordentlichen deutschen Bürgern nicht mehr zugemutet werden könne“. Fischer hält diese Darstellung für Volksverhetzung und erstattete Anzeige.

Demonstrationen der kommenden Tage:

Ab 10 Uhr treffen sich heute SchülerInnen zur Demonstration gegen Ausländerhaß auf dem Frankfurter Opernplatz . Um 16 Uhr treffen sich Demonstranten gegen Ausländerfeindlichkeit im schleswig-holsteinischen Oelixdorf-Itzehoe vor der Zentralen Aufnahmestelle ZAS. Um 17 Uhr beginnt am Kröpcke in Hannover eine Demonstration gegen Ausländerhaß. Ebenfalls um 17 Uhr demonstrieren Menschen aus Freiburg und Umgebung in der dortigen Kaiser-Joseph Straße vorm Regierungspräsidium gegen Ausländerhaß. Zur gleichen Zeit findet vor der Lorenzkirche in Nürnberg eine Kundgebung statt. In Leipzig findet heute abend um 18 Uhr ein Vorbereitungstreffen für die Rostocker Großdemonstration statt. Ort: Haus der Demokratie.

Am Samstag findet um 13 Uhr in Rostock-Lichtenhagen die bundesweite Großdemonstration gegen Pogrome und Ausländerfeindlichkeit statt. Während der Verfassungsschutz vor Randale warnte, rief auch der Bundesverband kritischer PolizistInnen zur Demonstration in Rostock auf. Abfahrtzeiten in einzelnen Städten finden sich auf den Anzeigenseiten der Zeitung. Um 10 Uhr treffen sich Demonstranten in Saarbrücken zur Mahnwache auf dem St. Johanna- Markt. Um 11 Uhr findet auf dem Asmus-Bremer-Platz in Kiel eine Kundgebung statt. Ebenfalls um 11 Uhr treffen sich Demonstranten auf dem Postplatz in Lörrach . Um 12 Uhr am Samstag versammeln sich Protestierende vor dem Rathaus im westfälischen Hamm (Theodor Heuss Platz). Ebenfalls um 12 Uhr startet eine Demonstration gegen Ausländerfeindlichkeit auf dem Paradeplatz in Mannheim. In Dortmund versammeln sich die GegnerInnen des Ausländerhasses Samstag um 12 Uhr vor der Petrikirche. In der kommenden Woche ist bislang eine Kundgebung in Leipzig auf dem Marktplatz am 1. September um 12 Uhr geplant. Um 17 Uhr am gleichen Tag findet eine Kundgebung in Frankfurt a. M. auf dem Nibelungenplatz statt. ten

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