piwik no script img

Organhandel soll bestraft werden

Bonn (AP) — Organhandel soll künftig unter Strafe gestellt werden. Das ist einer der Kernpunkte eines Transplantationsgesetzes, die die rechts- und gesundheitspolitischen Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Norbert Geis und Paul Hoffacker, gestern in Bonn vorstellten. Wer in Zukunft Paß oder Personalausweis beantragt, soll sich dazu äußern, ob er bereit ist, ein Organ zu spenden. Er kann dies aber auch offenlassen. Geis und Hoffacker hoffen, daß die Zahl der Organspender deutlich steigt, wenn die Voraussetzungen für Transplantationen gesetzlich geregelt sind. Derzeit gelten in Westdeutschland die Regeln für die Organentnahme von den ärztlichen Standesorganisationen und den Transplantationszentren. In Ostdeutschland, das sich weitgehend an die westdeutschen Regeln hält, ist aber noch das alte DDR-Recht ausschlaggebend, wonach die Organentnahme nur durch den ausdrücklichen Widerspruch des Betroffenen unterbunden werden kann. Nach Angaben der Experten warten in Deutschland derzeit 6.000 bis 8.000 Dialysepatienten auf Nierentransplantationen, aber nur 2.000 pro Jahr können eine Spenderniere eingesetzt bekommen.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen