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Vom Kranken- zum Gesundheitshaus

■ Diakonissenanstalt Alten Eichen möchte ins "Internationale Netzwerk Gesundheitsfördernder Krankenhäuser"

möchte ins »Internationale Netzwerk Gesundheitsfördernder Krankenhäuser«

Krankenhäuser sollen die Gesundheit fördern, das ist eigentlich selbstverständlich. Aber Kliniken sind weder für die PatientInnen noch für die MitarbeiterInnen immer gesund. Letztere leiden unter Überlastung und Rückenproblemen, die PatientInnen unter ständig wechselnden, gehetzten BetreuerInnen oder Krankheiten, die sie sich erst im Hospital holen. Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat deshalb 1991 ein „Internationales Netzwerk Gesundheitsfördernder Krankenhäuser“ gegründet, an dem sich nun auch das Hamburger Krankenhaus Alten Eichen beteiligen will.

Gestern hat sich die Diakonissenanstalt in Stellingen um die Mitgliedschaft im Netzwerk beworben, dem nicht mehr als 20 europäische Kliniken angehören sollen. Gemeinsames Ziel der Häuser ist, sowohl die Versorgung der Patienten als auch die Arbeitsbedingungen der Mitarbeiter gezielt zu verbessern. Projektgruppen aus PflegerInnen, ÄrztInnen und Verwaltungspersonal sollen zunächst einmal herausfinden, was krank macht im Krankenhaus Alten Eichen und später erarbeiten, wie denn arbeitsbedingte Krankheiten zu vermeiden und Arbeitsabläufe so zu verbessern sind, daß die PatientInnen und ihre BetreuerInnen sich wohler fühlen.

In der „Krankenanstalt der Stadt Wien“, seit zwei Jahren im gesundheitsfördernden Netzwerk, ist man schon ein Stück weiter auf dem Weg zum Gesundheitshaus. Projektleiter Prof. Jürgen M. Pelikan berichtet, der Umgang mit gefährlichen Arbeitsstoffen wie chemischen Reinigungsmitteln und Narkosegasen sei verbessert, das gesamte Putzmittel-Sortiment auf umwelt- und gesundheitsfreundlichere Produkte umgestellt worden.

Ein Hygieneteam befaßt sich in der Wiener Krankenanstalt unter anderem mit den sogenannten Hospitalinfektionen. „Viele Krankheiten enstehen erst im Spital,“ erklärt Pelikan. Diese hausgemachten Infektionen stellen eine erhebliche gesundheiltiche Belastung nicht nur für die Patienten, sondern auch für die Mitarbeiter dar. Das Wiener Hygieneteam habe ein „schlankeres“ und verantwortungsbewußteres Programm für die Verabreichung von Antibiotika entwickelt, denn gerade im Krankenhaus enstehen, wenn zuviel Medikamente verabreicht werden, Antibiotika-resistente Krankheitserreger, die sich dann ungehindert ausbreiten können.

Stationssekretariate entlasten im 1

2Wiener Spital das Pflegepersonal von berufsfremden Tätigkeiten. Die gesundheitsfördernden Erfahrungen der KollegInnen von der Donau könnten dem Krankenhaus Alten 1

2Eichen zu Gute kommen, hofft Krankenschwester Helga Schulze- Schumann. Auch sie würde lieber „weniger schreiben und mehr streicheln.“ Vera Stadie

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