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Unrecht zieht Spuren

■ Ausstellung zum Reichskriegsgericht/ 1.189 Todesurteile

Berlin. Macht kann leicht von Richtern mißbraucht werden. Diesen Satz sagte die Präsidentin des Kammergerichts, Gisela Knobloch, zur Mahnung, als am Dienstag die Ausstellung »Reichskriegsgericht und Widerstand gegen die nationalsozialistische Herrschaft« eröffnet wurde. Im jetzigen Kammergericht tagte 1936 bis 1945 das Reichskriegsgericht. Wenn die heutigen Richter nur noch die Räumlichkeiten mit Richtern der NS-Zeit gemein hätten, müsse man sich dennoch mit der Vergangenheit befassen, um in Zukunft Fehler zu vermeiden, sagte Knobloch.

Im Mittelpunkt der Ausstellung stehen die Opfer des Reichskriegsgerichts. Mit ihr kehren nach Worten des Historikers Norbert Haase »vergessene Namen an den Ort zurück, an dem ihnen schwerstes Unrecht geschah«. In Berlin wurden 1.189 Todesurteile verhängt und 1.049 vollstreckt. Der Historiker nannte als Beispiel das Todesurteil gegen einen 20jährigen Kriegsdienstverweigerer, der als Angehöriger der »Zeugen Jehovas« hingerichtet worden war. Sieben Schautafeln beschreiben außerdem das Schicksal belgischer, norwegischer, französischer und niederländischer Widerstandsangehöriger, die erschossen, ins Zuchthaus oder ins KZ gebracht wurden. dpa

Ausstellung bis 25. September in der Bibliothek des Kammergerichts in der Witzlebenstraße 4-5.

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